Unter dem Motto "... und in Zukunft" diskutierten Vertreter aus Kirche und Gesellschaft am Sonntag zunächst in der Freiburger Maria-Magdalena-Kirche und feierten anschließend einen ökumenischen Gottesdienst, wie die Landeskirche am Montag mitteilte. Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh rief in seiner Predigt zu Versöhnung auf. In einer sich aufspaltenden Welt sollten die Christen nicht in Abgrenzung leben. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sagte, das Jubiläumsjahr mache deutlich, dass "wir aufeinander angewiesen sind als christliche Kirchen, gerade auch in unserem Verhältnis zum Staat".

Lutherische und reformierte Gemeinden schlossen 1821 Kirchen-Union
In den vergangenen Monaten hatte die Evangelische Landeskirche in Baden an ihr Gründungsdatum 1821 erinnert. Damals vereinbarten die lutherischen und die reformierten Kirchengemeinden im jungen Großherzogtum Baden die Kirchen-Union. Zuvor gab es eine Trennung zwischen der reformierten Kurpfalz und dem mehrheitlich lutherischen Baden-Durlach. Heute gehören der Landeskirche Baden etwa 1,1 Millionen Christen in 640 Kirchengemeinden an.
Katholischer Pfarrgemeinderat: "Mit Mut Traditionen überdenken"
Ortsvorsteherin Silvia Schumacher aus Freiburg-Opfingen und Freiburgs Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach forderten, kirchliche Räume stärker auch für Menschen aus anderen Bereichen zu öffnen. Felix Sumbert vom Pfarrgemeinderat der katholischen Gemeinde Freiburg-Südwest rief dazu auf, "mit Mut Traditionen zu überdenken" und Innovationen zu wagen.
Caring Community: neue Form solidarischer Dorfgemeinschaft
Einblicke in die Generationen übergreifende Arbeit von Kirche und Kommune gaben Gerhard Kiechle von der Bürgergemeinschaft Eichstetten und Annegret Trübenbach-Klie vom landeskirchlichen Projekt "Sorgende Gemeinde werden". Nicht durch einen Wohlfahrtsverband organisiert, sondern allein auf bürgerschaftlicher Verantwortung basierend habe sich in Eichstetten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) eine "caring community" als neue Form einer solidarischen Dorfgemeinschaft etabliert, so Kiechle. Trübenbach-Klie berichtete von einem Treffpunkt für Menschen mit Demenz in einem Supermarkt im Neckar-Odenwald-Kreis.