"Im Grunde lachten alle über meine Bilder. Man sagte ich solle mal lernen Äpfel zu zeichnen. Ich hatte aber überhaupt keine Lust Äpfel zu zeichnen", sagte Friedrich Dürrenmatt einmal. Eigensinnig war er, phantasiebegabt, der Schriftsteller Dürrenmatt. Aber so malte er auch. Stets voller Inbrunst, oft dunkel, düster und mit wiederkehrenden Themen und Motiven.
Im 26. Lebensjahr entschied er sich eines Tages Schriftsteller zu sein und wurde mit seiner Literatur weltberühmt. Er malte und zeichnete sein Leben lang weiter. Aber ausschließlich im Privaten. Aufbewahrt ist das Dürrenmattsche Bilder-Universum im Centre Dürrenmatt im schweizerischen Neuenburg.
Madeleine Betschart, Leiterin des "Centre Dürrenmatt Neuchâtel": "Man darf nicht vergessen, er selber hat gesagt: Die Bilder sind keine Nebensache, sondern es sind die gemalten und gezeichneten Schlachtfelder für meine literarischen Kämpfe."

Über 1.000 Bilder Skizzen, Karikaturen unterhält das Museum.
Selber öffentlich gezeigt hat Dürrenmatt seine Bilder zeitlebens nur drei Mal. Verkauft hat er kein einziges, viele aber an seine Freunde verschenkt. Und wenn er in eine Schreib-Blockade geriet, hat er dagegen angemalt. Letzte Woche wäre "der Denker mit Stift und Pinsel" hundert Jahre alt geworden.