Aloha, ich bin Thomas Fritzmann, Redakteur im SWR Studio Stuttgart. 2043 könnte ein großes Jahr für die Region Stuttgart werden, denn die Städte Esslingen, Ludwigsburg, Stuttgart und der Verband Region Stuttgart, wollen die Bundesgartenschau in dem Jahr in die Region Stuttgart holen. Die Vorfreude auf eine mögliche Bundesgartenschau ist schon jetzt groß. Vor allem, weil verschiedene Verbände große Chancen in dem Projekt sehen.
Im Kern der Bundesgartenschau soll der Neckar stehen, als "Blaues Band" in der Region, wie es die Initiatoren beschreiben. Den Neckar besser anbinden und nutzbar machen für die Bevölkerung, ist gerade in Stuttgart ein leidiges Thema. Seit Jahren scheitern Projekte an Bürokratie, unterschiedlichen Zuständigkeiten und Bedenkenträgern. Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) glaubt, dass es mit einer Bundesgartenschau endlich vorangehen kann.
- Welche Chancen stecken in der Bundesgartenschau?
- 2043: Badeparadies Neckar?
- Wie blicken andere auf die Bewerbung?
- Wie geht es jetzt weiter?
Buga 2043: Eine Chance die Städte an den Neckar zu bringen?
Eines hat Matthias Klopfer seinen Kollegen voraus. Als ehemaliger Bürgermeister der Stadt Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) hat er bereits eine Gartenschau zentral mitgestaltet. "Ich war Aufsichtsratsvorsitzender der Remstal Gartenschau. Da waren 16 Kommunen, drei Landkreise, zwei Regionen beteiligt. Das war natürlich auch schwierig bei 21 Akteuren ein Projekt voranzutreiben", sagte Klopfer im SWR-Interview.
Jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln!
Aus Sicht des Esslinger Bürgermeisters ist es zentral, das Projekt auf sichere Beine zu stellen. "Bis 2043, da werden wir noch etliche Wahlen erleben. Wir müssen jetzt schon mit hohem Tempo arbeiten und das aufrechterhalten. Es geht ja dann nicht nur um die Gartenschau sondern darum, Projekte umzusetzen, von der wir dauerhaft profitieren."
Tatsächlich birgt eine Bundesgartenschau große Chancen, denn Projekte für die Veranstaltung werden für gewöhnlich vom Land, vom Bund und auch auf EU-Ebene gefördert. Stadtplaner der Stadt Stuttgart hatten deshalb bereits 2011 angeregt, sich für eine Bundesgartenschau zu bewerben. Auch damals ging es schon darum, die Stadt an den Fluss zu bringen. Außerdem - so die Hoffnung der Projektpartner - könnten Bauprojekte im Rahmen der Bundesgartenschau schneller umgesetzt werden.
Baden im Neckar wird wohl nicht überall möglich sein
Wenn die Bundesgartenschau kommt, wird sie wohl nicht überall gleich aussehen. "Antworten darauf, was wirklich möglich sein wird, die wird die Machbarkeitsstudie liefern", so Klopfer. Baden, das wird in der Nähe von Stuttgart und Esslingen wohl keine Option werden. "Aber flussabwärts, in Richtung Remseck, Fellbach, Ludwigsburg, da hat der Neckar eine ganz andere Wasserqualität. Da gibt es wunderbare Naturschutzgebiete."
In Esslingen sei vor allem die Kulturlandschaft prägend. Deshalb werde in Esslingen ein Schwerpunkt auf dem Weinbau liegen. "Ich denke an Terrassen, Aussichtsflächen, oder auch Sitzstufen, mit denen man bis an den Neckar kann. Damit schaffen wir neue Erholungsflächen", ergänzte der Bürgermeister.
Der Neckar als "Blaues Band" BUGA in der Region Stuttgart: Neckar im Zentrum der Bewerbung
Am Montag stellten Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg und der Verband Region Stuttgart ihre Pläne für die Bundesgartenschau-Bewerbung 2043. Der Neckar soll dafür aufgewertet werden.
Aufbruchstimmung in der Region
Auf den Plan die Bundesgartenschau in die Region Stuttgart zu holen, reagierten verschiedene Vertreter der Politik, der Wirtschaft aber auch von Nichtregierungsorganisationen positiv. Die Fraktionen der CDU, SPD, Grünen und der Partei Volt im Stuttgarter Gemeinderat sprachen bereits von einer großen Chance für die Stadt.
Die Industrie- und Handelskammer sieht darüber hinaus Chancen, neue Fachkräfte in die Region Stuttgart zu bringen. Und auch der Naturschutzbund freute sich bereits darüber, dass der Neckar in Zukunft wieder mehr Lebens- und Erholungsraum bieten könnte. Davon würde auch die Tierwelt profitieren.
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Vergangene Woche haben wir euch gefragt, wie gut ihr schwimmen könnt. Die meisten Stimmen (50,7 %) erhielt die Antwort: "Ich hab' sogar das Abzeichen in Silber gemacht damals. Aber wenn ich jetzt mal vier Bahnen schaffe..."
Esslingens Oberbürgermeister wirbt um Zuversicht
Darüber, wie eine Bundesgartenschau 2043 genau aussehen könnte, möchte Klopfer noch nicht spekulieren. Er rechnet damit 2027, wenn die Machbarkeitsstudie durchgeführt wurde, konkreter über einzelne Projekte sprechen zu können. Allerdings wohl auch dann noch unter Vorbehalt.
"Der Plan, den wir 2027 vorliegen haben, der wird sicherlich noch mehrfach verändert werden", sagte Klopfer dem SWR. "Deshalb brauchen wir Vertrauen vom Gemeinderat. Es muss klar sein: 'Achtung, wir arbeiten hier auf ein großes Ziel hin.' Auch wenn es mal kritisch wird mit Finanzen, muss klar sein - das lohnt sich."
In jedem Fall geht Matthias Klopfer davon aus, dass sich der Neckarraum in den kommenden Jahren verändern wird. Allein aufgrund des Klimas müsse das Neckarufer in den kommenden Jahren stärker begrünt werden.
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