"Green Hydrogen Hub" und Pipeline

Stuttgart: Am Hafen wird künftig Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien erzeugt

Stand

Von Autor/in Kerstin Rudat

Am Stuttgarter Hafen entsteht ein Produktionsstandort für grünen Wasserstoff. Über eine Pipeline sollen Abnehmer im Neckartal mit dem klimaneutralen Energieträger beliefert werden können.

Am Stuttgarter Hafen entsteht ein Produktionsstandort für grünen Wasserstoff. Der Bau wurde am Montagnachmittag offiziell gestartet. Gewonnen wird der Wasserstoff aus überschüssigem Strom aus Wind- und Solarenergie. Zudem soll eine riesige Pipeline gebaut werden.

Grüner Wasserstoff vom Hafen für die Industrie der Region

Laut der Stadtwerke Stuttgart wird der hochreine, grüne Wasserstoff vor allem für die Industrie erzeugt, insbesondere soll er der Fahrzeugentwicklung, als Kraftstoff für Brennstoffzellen-Busse, -Lastkraftwagen oder -Schiffe dienen. 

Mit der Nutzung von grünem Wasserstoff werde nicht nur der Wirtschaftsstandort Stuttgart gestärkt und wettbewerbsfähig gemacht. Sondern er sei auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU). Möglich sein soll zukünftig eine Produktion von rund 1.200 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr. Das entspräche nach den Angaben der Stadtwerke vier Millionen Litern Diesel und bedeute eine jährliche Einsparung von 15.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2).

Mit dem Projekt "realisieren wir einen weiteren wichtigen Baustein für eine effiziente CO2-freie Energieversorgung und zum Erreichen der Stuttgarter Klimaziele", so Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart.

Neue Pipeline führt am Neckartal entlang bis nach Esslingen

Um den Wasserstoff zu erzeugen, braucht es drei Elektrolyseure im Hub am Stuttgarter Hafen. Transportiert werde der Wasserstoff dann über Trailer oder über die ebenfalls neue, unterirdische Pipeline direkt zu den Abnehmern. Die Pipeline soll von Stuttgart-Ost über Stuttgart-Hedelfingen und den Hub bis zur Gemarkungsgrenze Esslingen verlaufen. Unter anderem werden daran Wasserstofftankstellen angeschlossen, so die Stadtwerke. Vor kurzem hatte schon Energie Baden-Württemberg (EnBW) ihr Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster umgestellt, damit es zukünftig auch grünen Wasserstoff gewinnen kann.

"Wir halten die Region wettbewerbsfähig. Das hat Vorzeigecharakter und ist ein bedeutender Schritt für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg", sagte Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) laut einer Mitteilung. Der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Rainer Wieland, sieht in dem Projekt einen Schlüssel für Technologiewechsel und Fachkräfte-Gewinnung vor Ort. Nur wenn Wasserstoff verfügbar ist, könne es gelingen, ihn als echte Alternative zu etablieren, auch in der Bevölkerung.

Kosten: Rund 50 Millionen Euro

Das Investitionsvolumen des Projekts betrage rund 50 Millionen Euro. Davon werden den Angaben nach rund 16,6 Millionen Euro durch Fördermittel finanziert. Der Verband Region Stuttgart fördert das Hub und die Elektrolyseure mit rund zehn Millionen Euro. Der Bau der Pipeline wird durch die Europäische Union mit rund 4,9 Millionen Euro sowie durch das Land Baden-Württemberg mit rund 1,7 Millionen Euro unterstützt.

Stuttgart

Emissionsneutral bis 2040 Flughafen Stuttgart: Mit recycelten Autobatterien zur Klimaneutralität

Der Flughafen Stuttgart will bis 2040 klimaneutral sein. Helfen sollen recycelte Autobatterien. In einem neuen Batteriespeicher soll überschüssiger Solarstrom gespeichert werden.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Am späten Montagnachmittag wurde der Wasserstoff-Hub am Hafen im Beisein von rund 150 geladenen Gästen, darunter auch Stuttgarts Oberbürgermeister Nopper und BW-Umweltministerin Thekla Walker, symbolisch mit einem ersten Spatenstich gestartet. Bauende und Betriebsstart soll im Dezember 2026 sein.

Stuttgart

Wasserstoff statt Kohle und Heizöl Stuttgart: Neues "hochflexibles" Gaskraftwerk ersetzt Kohlekraftwerk

Der Energieversorger EnBW nimmt in Stuttgart-Münster ein neues Gaskraftwerk in Betrieb. Es soll ab Winter das Kohlekraftwerk am Standort ersetzen. Was das für die Region bedeutet.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Stuttgart

Emissionsneutral bis 2040 Flughafen Stuttgart: Mit recycelten Autobatterien zur Klimaneutralität

Der Flughafen Stuttgart will bis 2040 klimaneutral sein. Helfen sollen recycelte Autobatterien. In einem neuen Batteriespeicher soll überschüssiger Solarstrom gespeichert werden.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Stuttgart

Umbau zu Klimaneutralität Fernwärme in Stuttgart: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Stuttgart will bis 2035 klimaneutral sein. Dafür muss sich auch die Art des Heizens ändern. Welche Rolle Fernwärme dabei spielt und warum die Stadt sogar gegen die EnBW vor Gericht gezogen ist.

SWR4 BW am Nachmittag SWR4 Baden-Württemberg

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent. 

Südwesten

Aktuell, regional, multimedial Die SWR Aktuell-App - Nachrichten auf Handy und Tablet

Die SWR Aktuell-App bringt aktuelle und regionale Nachrichten aus dem Südwesten aufs Smartphone und Tablet. Alle Details zur App und die Links zum Download gibt es hier.

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.