Das Uhlenhaut Coupé im Museum. Es sol versteigert worden sein. (Foto: SWR)

Uhlenhaut Coupé aus dem Jahr 1955

Mercedes-Benz bestätigt: Teuerstes Auto der Welt für 135 Millionen Euro versteigert

Stand
AUTOR/IN
Tina Fuchs
ONLINEFASSUNG
Philipp Pfäfflin
Bild von Philipp Pfäfflin (Foto: SWR, SWR - Foto: Alexander Kluge)

Bislang war es nur ein Gerücht. Jetzt hat Mercedes-Benz die Rekord-Auktion bestätigt. Ein Silberpfeil wurde für 135 Millionen Euro versteigert. Dafür gibt es einen bestimmten Grund.

Das "Uhlenhaut Coupé" ging für 135 Millionen Euro an einen privaten Sammler und ist damit das teuerste Auto der Welt, teilte Mercedes-Benz am Donnerstagabend mit. Mit dem Erlös will das Unternehmen einen Fonds einrichten, mit dem Bildungs- und Forschungsstipendien in den Bereichen Umweltwissenschaften und Dekarbonisierung für junge Menschen finanziert werden.

Mercedes-Benz bestätigt: Verkauf von Silberpfeil Uhlenhaut Coupé (Foto: Pressestelle, Copyright Mercedes-Benz Group)
Das Uhlenhaut Coupé und sein Erfinder: Rudolf Uhlenhaut. Der Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé wurde für 135 Millionen Euro versteigert. Damit handelt es sich laut Mercedes-Benz um das teuerste Auto der Welt.

"Den höchsten Preis zu erzielen, der jemals für ein Fahrzeug gezahlt wurde, ist eine Ehre und ein Auftrag zugleich: Ein Mercedes-Benz ist mit Abstand das wertvollste Auto der Welt."

Die Entscheidung, einen der beiden einzigartigen Sportwagen zu verkaufen, sei wohl überlegt getroffen worden - zugunsten eines guten Zwecks, erklärte Mercedes-Chef Ola Källenius. In den kommenden Jahren will Mercedes den Angaben zufolge zusätzliche Mittel in die globale Initiative investieren. Der Erlös aus dem Verkauf des Uhlenhaut Coupés gebe Mercedes-Benz die einmalige Gelegenheit, das eigene soziale Engagement zu stärken. Mit dem "Mercedes-Benz Fund" werde ein globales Stipendienprogramm gegründet. "Wir wollen damit junge Menschen in ihrer Ausbildung im umweltwissenschaftlichen Bereich fördern und in ihrem Engagement für eine nachhaltigere Zukunft bestärken. Wir sind überzeugt, dass der Zugang zu Bildung der Schlüssel ist, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen", so Renata Juno Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group.

Exklusive Auktion im Mercedes-Benz Museum

Der Verkauf des 300 SLR Uhlenhaut Coupés fand bereits am 5. Mai bei einer Auktion im Mercedes-Benz Museum statt. Dabei arbeitete der Autokonzern nach eigenen Angaben mit dem Auktionshaus RM Sotheby’s zusammen. Eingeladen zu der Auktion waren unter anderem ausgewählte Mercedes-Benz Kunden und internationale Auto- und Kunstsammler. Das versteigerte 300 SLR Uhlenhaut Coupé war Teil der nicht-öffentlichen Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic. Der Stuttgarter Autobauer spricht von einer "absoluten Rarität", da von dem Fahrzeug nur zwei Prototypen gebaut wurden.

Uhlenhaut Coupé: Ein ganz besonderer Silberpfeil

Mit seinen Silberpfeilen hat der Stuttgarter Autobauer Mercedes Rennsport-Geschichte geschrieben. Doch das Coupé des legendären Mercedes-Konstrukteurs Rudolf Uhlenhaut aus dem Jahr 1955 kam nie bei einem Autorennen zum Einsatz, weil Mercedes den Motorsport im selben Jahr einstellte. So nutzte der Konstrukteur das Auto mit dem Formel-1-Motor für seinen täglichen Weg zur Arbeit.

Das SWR Fernsehen hatte am Dienstag über die Auktion berichtet - da wollte sich Mercedes-Benz noch nicht dazu äußern:

Oldtimer-Enthusiasten sind entsetzt

Mit Mercedes Silberpfeilen zocken? Viele Autobegeisterte schütteln empört den Kopf und nennen die Versteigerung "unwürdig für Mercedes". Der Ex-Formel-1-Pilot Jochen Mass kommentiert: "Das nächste Auto, das versteigert wird, wird dann das E-Auto von Musk sein, Elon Musk. Für 300 Millionen. Nur damit dann einer sagen kann: Ich habe das erste E-Auto von Musk, oder so 'n Quatsch." Mass ist einer der wenigen, der das Coupé - außer Uhlenhaut - fahren durfte.

Verkauf soll angeblich gefeiert worden sein

Nach SWR-Informationen soll der Verkauf am Donnerstag gefeiert worden sein - in der Villa La Vigie an der Cote d'Azur, in der Karl Lagerfeld einmal wohnte. Das verkaufte Auto gehört in eine Kategorie von Fahrzeugen, die intern als "Rote Autos" geführt wurden. Das sind Fahrzeuge, die zu Mercedes gehören und die nie verkauft werden sollten. Dazu gibt es einen Vorstandbeschluss aus der Zeit von Vorstand Dieter Zetsche.