Ein kleiner Grünstreifen mitten an der König-Karl-Straße im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt soll an die hier einst lebendige jüdische Gemeinde erinnern. Orangefarbene Markierungen auf einer nun als Parkplatz genutzten Fläche zeichnen den Grundriss der von 1876 bis 1938 hier stehenden Synagoge nach. Auf Glasstelen ist zudem das einzig erhaltene Foto der Synagoge zu sehen.
Jüdische Gemeinde mahnt zur Erinnerung
Erinnerung sei wichtig für die Zukunft der gesamten Stadt, mahnten Vertreter der jüdischen Gemeinde IRGW bei der Einweihung der Gedenkstätte am Mittwoch. Die Idee für die Gestaltung des Ortes geht zurück auf ein Projekt von Schülern des Stuttgarter Albertus-Magnus-Gymnasiums von 2004. Mit verfremdeten Verkehrsschildern und Texttafeln stellen sie kritische Fragen an den Umgang mit Geschichte. Vertreter von Stadt, Gesellschaft und Politik betonten bei der Einweihung des Gedenkortes, nur wenn man mit Geschichte bewusst umgehe, werde man der demokratischen Verantwortung gerecht.


