Mehrere hundert Ukrainer haben sich am Mittwoch in Stuttgart versammelt, um ihren Nationalfeiertag gemeinsam zu begehen - genau ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs. (Foto: SWR, Foto: Maxim Flößer)

Sechs Monate nach Kriegsbeginn

Ukrainische Gemeinde Stuttgart begeht Nationalfeiertag

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Maxim Flößer

Vor genau einem halben Jahr begann der russische Überfall auf die Ukraine. Geflüchtete Ukrainer riefen am Mittwoch auf dem Stuttgarter Karlsplatz zu Solidarität auf.

Mehrere hundert Menschen der ukrainischen Gemeinde haben am Mittwoch auf dem Stuttgarter Karlsplatz ein Zeichen für die Souveränität der Ukraine gesetzt. Normalerweise wird am 24. August der Nationalfeiertag der Ukraine gefeiert. Genau vor 31 Jahren machte sich das Land unabhängig von der damaligen Sowjetunion. Aber dieses Jahr habe der Tag "einen bitteren Beigeschmack", so Nadiia Kaiun vom Organisationskomitee im SWR-Interview. Denn seit genau einem halben Jahr greift Russland die Ukraine an.

Trotz Krieg ukrainische Kultur vorstellen

Knapp eine Millionen Menschen aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn nach Deutschland geflohen. Davon leben aktuell rund 6.000 in Stuttgart. "Trotzdem wissen viele Menschen nicht, was die Ukraine eigentlich ist", sagte Nadiia Kaiun dem SWR. Mit Workshops, Musik und Kunst wollten die Veranstalterinnen und Veranstalter darum ihr Land vorstellen und zeigen, dass die Ukraine ein eigenständiges Land ist.

Die Ukrainerin Nadiia Kaiun hat die Veranstaltung zum Nationalfeiertag auf dem Stuttgarter Karlsplatz mit organisiert. Sie trägt eine traditionelle ukrainische Bluse und den typischen Blumenschmuck im Haar. (Foto: SWR, Foto: Maxim Flößer)
Die Ukrainerin Nadiia Kaiun hat die Veranstaltung zum Nationalfeiertag auf dem Stuttgarter Karlsplatz mit organisiert. Sie trägt eine traditionelle ukrainische Bluse und den typischen Blumenschmuck im Haar.

Eröffnet wurde die Veranstaltung um 14 Uhr durch das gemeinsame Singen der ukrainischen Nationalhymne. Seit 17 Uhr treten Redner von Parteien, der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche und der Bürgerbewegung "Pulse of Europe" auf. Insgesamt erwarten die Veranstalter bis zu 1.000 Besucher.

"Stand with Ukraine" (Solidarität mit der Ukraine) war auf dem T-Shirt einer Frau zu lesen, die ukrainischen Kindern dabei zusah, die an einem Stand Friedenstauben bastelten. (Foto: SWR, Foto: Maxim Flößer)
"Stand with Ukraine" (Solidarität mit der Ukraine) war auf dem T-Shirt einer Frau zu lesen, die ukrainischen Kindern dabei zusah, die an einem Stand Friedenstauben bastelten.

Live-Übertragung für ukrainische Soldaten

Nadiia Kaiun sprach nicht von einem "Fest" zum Nationalfeiertag, sondern von einer "Veranstaltung". Für sie ging es nicht darum zu feiern, sondern "Motivation und Trost" für die vielen ukrainischen Soldaten zu spenden, deren Familien in Stuttgart untergebracht sind. Die Veranstaltung wurde deshalb auch gefilmt und live an die ukrainischen Soldaten per Messenger-Diensten geschickt. Besucher konnten zudem an Ständen an ukrainische Hilfsorganisationen spenden.

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