Staatstheater wollen sich nicht einschüchtern lassen

Ukraine-Flagge vor dem Stuttgarter Schauspielhaus mehrfach angezündet

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Die Stuttgarter Staatstheater zeigen sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine. Dafür haben sie eine Flagge vor dem Schauspielhaus aufgehängt. Doch diese wurde angezündet.

Das erste Mal haben die Staatstheater die selbst gemalte Flagge am Mittwochnachmittag aufgehängt. Doch bereits in der Nacht auf Donnerstag wurde sie angezündet, so Katharina Parpart, Sprecherin des Schauspiels, am Freitag. Das Feuer konnte gelöscht werden. Die Polizei war vor Ort.

Ukrainische-Flagge vor den Stuttgarter Staatstheatern (Foto: SWR, Mia Veigel)
Die Ukraine-Flagge am Schauspielhaus in Stuttgart, aufgenommen am Donnerstag gegen 16 Uhr. Kurze Zeit später muss sie angezündet worden sein.

Flagge der Ukraine vor dem Schauspielhaus brannte ein zweites Mal

Einen Tag später haben die Staatstheater eine neue Flagge hergestellt, wieder in den ukrainischen Farben gelb und blau sowie mit dem Schriftzug #StandWithUkraine, der Aufforderung sich solidarisch mit der Ukraine zu zeigen. Doch auch diese Flagge wurde angezündet - und zwar mitten am Tag. So hing die Flagge noch unbeschädigt um 16 Uhr, erinnert sich Katharina Parpart. Kurz nach 18 Uhr sei die Flagge bereits angezündet gewesen. Kolleginnen und Kollegen konnten sie löschen.

Staatsschutz ermittelt

Das Schauspielhaus befindet sich zwischen Oper und Hauptbahnhof. Die Flagge hing auf der Seite zum Schlossgarten - einem Ort also, an dem nachmittags viele Menschen unterwegs sind. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, heißt es bei der Polizei Stuttgart. Da die Flagge nicht nur einmal angezündet wurde, vermuten die Staatstheater, dass die Tat möglicherweise politisch motiviert ist.

Staatstheater werben weiter für Solidarität mit der Ukraine

Das Plakat wurde erst einmal abgehängt. Nun aber werde überlegt, es deutlich höher am Gebäude aufzuhängen - also in einer Höhe, die nicht ohne weiteres erreicht werden kann. Die Stuttgarter Staatstheater verurteilen den Krieg in der Ukraine als "schockierenden Verstoß gegen die europäische Friedensordnung". Mitarbeitende sammeln Spenden für die Ukraine. Außerdem werde gerade ein Stück gezeigt, bei dem es um eine "kollektive Tragödie des Krieges" geht. Name des Stücks: "Verbrennungen".

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SWR