Winzer in der Region Stuttgart stehen in den Startlöchern. Bei frühen Sorten wie Sauvignon Blanc, beim neuen Wein und manchen sogenannten Sektgrundweinen hat die Lese nach Angaben der Felsengartenkellerei Hessigheim (Kreis Ludwigsburg) bereits begonnen. Die Hauptlese wird demnach in der ersten oder zweiten Septemberwoche starten.
Manches ist in diesem Jahr aber anders als in früheren Jahren. "Die Trockenheit setzt besonders jungen Rebanlagen gewaltig zu", erklärt Joachim Kölz, Vorstandsvorsitzender der Hessigheimer Felsengartenkellerei im Gespräch mit dem SWR.

Trockenheit: Junge Reben leiden mehr
Weinreben wurzeln tief und holen sich ihre Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten, so Kölz. Deshalb haben junge Pflanzen, deren Wurzeln noch nicht so tief in die Erde reichen, mit der Trockenheit besonders zu kämpfen. Generell ist Kölz optimistisch, was den Jahrgang 2022 angeht.
"Das Traubenmaterial ist grandios gut."
Was die Quantität der Trauben angeht, werde es aber kein Spitzenjahr. "Im Moment bin ich aber schon optimistich, dass wir noch einigermaßen passable Ergebnisse erzielen", sagt Kölz - vorausgesetzt, bis zum Beginn der Hauptlese komme noch ein wenig Feuchtigkeit.
Glas und Dünger: Preissteigerungen bei Weinproduzenten
Wenn die Traubenmenge geringer ist als sonst, könnte das auch Auswirkungen auf den Weinpreis haben, so Kölz. Denn die Preise seien ohnehin schon unter Druck. "Das liegt an den Mengen, die wir geliefert bekommen, aber auch an der Krisensituation durch den Krieg in der Ukraine."
Glasflaschen, Aluminium-Schraubverschlüsse, Papier für Etiketten, Dünger: Völz zählt einige Dinge auf, die derzeit für Weinbauern und Weinproduzenten teurer werden. "Wir erleben Preissteigerungen und die werden sich zwangsläufig auch auf den Weinpreis auswirken", sagt Kölz.