Bis Endometriose diagnostiziert wird, leiden Frauen im Durchschnitt sieben Jahre. Damit der Leidensweg sich verkürzt, hat sich im Großraum Stuttgart das Netzwerk "Endo Ladies" gegründet - eine der größten Selbsthilfegruppen in der Umgebung. Zum Tag der Endometriose veranstaltet die Gruppe am Donnerstag ein Symposium in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen.
Vier Jahre lang hat es gedauert, bis Ivonne van der Lee wusste, warum ihr Unterleib so schmerzt. Sie kennt aber Frauen, die 22 Jahre auf die Diagnose Endometriose warten mussten. Yvonne van der Lee hat die Selbsthilfegruppe "Endo Ladies" gegründet und bringt hier viele Betroffene zusammen und ins Gespräch.
Was sind die Anzeichen für Endometriose?
Die Symptome des Frauenleidens sind sehr vielfältig, erklärt van der Lee, die an der Medius Klinik Ostfildern-Ruit beschäftigt ist. Die Krankheit werde darum auch als Chamäleon der Gynäkologie bezeichnet, sagt sie im SWR: "Genauso, wie das Chamäleon seine Farben ändern kann, ist auch die Endometriose sehr unklar in ihren Symptomen." Das erschwere die Diagnose. Sie hat deshalb eine Informationsbroschüre erstellt, die der Arzt Michael Burkhardt den betroffenen Patientinnen in seiner Sprechstunde in der Medius Klinik in Ostfildern-Ruit aushändigt.
Ivonne van der Lee organisiert auch Treffen von Frauen, die an Endometriose leiden. Dort können Patientinnen nicht nur Tipps für die Behandlung ihres Leidens austauschen. Viele können dort auch den langjährigen Leidensweg bis zu einer Diagnose aufarbeiten. So erzählt Leidensgenossin Selina Brendel dem SWR, dass ihre Schmerzen im Unterleib so stark gewesen seien, dass sie kaum stehen konnte. Man habe sie von Arzt zu Arzt geschickt, doch weder Urologen noch Internisten hätten die Krankheit erkannt. Deshalb habe man sie ihre Leiden psychischen Ursachen zugeordnet, sie habe sich wie ein Hypochonder gefühlt. "Das hat Spuren bis heute hinterlassen", sagt sie.