Die Debatte um die geplante milliardenschwere Sanierung der Staatsoper in Stuttgart geht weiter. Nun meldet sich erneut Stuttgarts Oberbürgermeister zu Wort und macht Druck. "Die Varianten sind doch seit 2013 bis hin zu einem Neubau sehr ernsthaft analysiert worden", sagte Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag). "Ich sehe keinen Nachholbedarf. Wir können und wollen nicht zurück auf Los!". "Der Frage, welche Kosten tatsächlich entstehen, kommen wir durch die Entwurfs- und Genehmigungsplanung näher. Aus diesem Grund sollten wir diese jetzt durchführen", so Nopper. "Ich wiederhole mich da gerne - auch mit Blick auf manche Äußerungen aus dem Landtag: Alle entscheidenden Fragen sind durchdekliniert und durchkonjugiert worden."
CDU-Fraktion für Durchrechnen billigerer Möglichkeiten
Die CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag hingegen pocht auf die Prüfung günstigerer Alternativen. Sie will die Gründung einer Projektgesellschaft für die Sanierung des über 100 Jahre alten Baus im Schlossgarten nach eigenen Angaben mittragen, stellt dafür aber Bedingungen wie das Durchrechnen billigerer Umbaumöglichkeiten.
Staatsoper Stuttgarter häufig Oper des Jahres
Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, sagte der "Stuttgarter Zeitung" (Samstag), auch in für die Wirtschaft schwierigen Zeiten sollte in die Kultur investiert werden. "Wir sind eine starke Wirtschaftsnation. Wir sind aber auch eine starke Kulturnation." Die Staatsoper Stuttgart sei häufig Oper des Jahres gewesen, das Stuttgarter Ballett habe Weltruf. "Beide verdienen eine zeitgemäße Spielstätte. Das ist eine langfristige Entscheidung", erklärte Wolf. "Ohne die Stuttgarter Oper wäre die deutsche, aber vor allem die baden-württembergische Kultur deutlich ärmer."
Die Kosten für das Bauprojekt wollen sich das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart teilen. Ob der bisherige Kostenrahmen von über einer Milliarde Euro zu halten ist, wird stark infrage gestellt.