Ein Obdachloser schläft in einer Unterführung in Stuttgart (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Wohnungen für Obdachlose

Hilfe für Wohnungslose: Stuttgart setzt auf Projekt "Housing First"

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Stuttgart will wohnungslosen Menschen schneller eine Wohnung vermitteln. In anderen Städten läuft das Konzept "Housing First" bereits erfolgreich. Daran will Stuttgart anknüpfen.

Die Stadt Stuttgart möchte die Wohnungslosigkeit in der Landeshauptstadt bekämpfen - mit dem Konzept "Housing First", das anderswo schon erfolgreich ist. Die Idee hinter "Housing First" ist, wohnungslosen Menschen eine eigene Wohnung zu vermitteln, ohne dass sie vorab ein kompliziertes Stufensystem durchlaufen müssen. Dazu gehören unter anderem Suchtberatungen oder eine ambulante oder stationäre Unterbringung. "Dadurch fallen viele Menschen durchs Raster", erklärt Harald Wohlmann von der Stuttgarter Caritas.

"Housing First" dreht das bestehende System um

Am Anfang steht die Vermittlung des wohnungslosen Menschen in eine Mietwohnung mit unbefristetem Mietvertrag. Das soll den Menschen Stabilität bieten, sodass sie danach mit Hilfe von Sozialarbeitern ihre Probleme in Angriff nehmen können. Das hat in anderen Städten schon funktioniert. Das Pilotprojekt ist auf vier Jahre angesetzt und wird von der Stadt mit 1,8 Millionen Euro unterstützt - Träger ist der Caritasverband für Stuttgart. Bis Ende 2026 sollen 50 Wohnungen vermittelt werden.

Stuttgart sucht jetzt Vermieter

Gesucht werden jetzt Eigentümer, die bereit sind ihre Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Vor allem Ein- bis Zweizimmerwohnungen für Alleinstehende werden gebraucht, wie die Stadt mitteilte. Aber auch Wohnungen für Paare und Familien. Regelmäßige Mietzahlungen sind garantiert. Die Vermieter haben stets eine Ansprechperson im Team von "Housing First" Stuttgart.

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