Der Rat der Religionen Stuttgart hat den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt. Zwanzig Religionsgemeinschaften sind aktuell Mitglieder des Rates - darunter auch die Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland. Viele Mitglieder der Religionsgemeinschaften seien "direkt oder indirekt vom russischen Überfall auf die Ukraine betroffen", erklärte der Rat am Montag, an dem auch Vertreter der Stadtverwaltung beteiligt sind.
"Die Mitglieder des Rates der Religionen verurteilen den Angriff auf die Ukraine und wünschen nichts sehnlicher, als dass dieser Krieg aufhört und dieses sinnlose Blutvergießen zwischen Brudervölkern ein Ende findet."
Rat der Religionen als Vermittler zwischen den Glaubensgemeinschaften
Der Rat sieht sich als Vermittler zwischen "allen Nationalitäten, Religionen und Kulturen" in Stuttgart. Bislang hätten in den Gemeinden Russisch- wie auch Ukrainisch-Stämmige friedlich zusammengelebt, man habe gemeinsam Gottesdienste gefeiert - "orthodoxe, katholische, protestantische oder jüdische". Man wolle in nächster Zeit nicht nur spirituell, sondern auch ganz praktisch den Hilfesuchenden des Konflikts zur Seite stehen.
Koordinatorin mahnt zu friedlichem Umgang untereinander

"Wir müssen ein Zeichen setzen in die Stadtgesellschaft hinein, dass es auch ganz anders gehen kann", erklärte Susanne Jakubowski, Koordinatorin Rat der Religionen Stuttgart, gegenüber dem SWR. Man müsse sich weiter miteinander verständigen und ein gemeinsames Leben ermöglichen. "Schließlich gibt es sehr viele Familien, in denen ukrainische und russische Nationalitäten in einer Familie vertreten sind."
"Wir sind für Frieden und Einheit in Freiheit."
Der Rat der Religionen Stuttgart will den Kontakt, das Verständnis und den Dialog der Religion untereinander und mit der Stadtgesellschaft fördern. Zudem berät er Themen, die alle Gruppen bewegen, und stimmt die Positionen dazu untereinander ab. Dabei geht es beispielsweise um Fragen multireligiöser Feiern, der Migration, der Klinikseelsorge, des Religionsunterrichts und der Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Gottesdienste.