
Wie soll man darauf reagieren, wenn jemand etwa in der Stadtbahn die Füße auf den Sitz legt, eine Zigarettenkippe einfach auf den Boden schmeißt oder im Park seinen Müll liegen lässt? In solchen Fällen sollen die neuen Respektlotsen eingreifen und mit den Verursachern ins Gespräch kommen.
Junge Menschen - so vielfältig wie Stuttgart
Die Idee stammt aus dem vergangenen Jahr, als es im Inselbad Untertürkheim zu Auseinandersetzungen gekommen war. Damals hatten rund 50 Badegäste randaliert, nachdem mehrere Jugendliche den Anweisungen des Badepersonals nicht folgen wollten. Die Stadt will deshalb mit dem Projekt vor allem junge Menschen zum Thema Respekt ansprechen. Bislang seien 15 Respektlotsen und -innen für das Projekt geworben worden: Junge Menschen mit unterschiedlichen Sprachen und Erfahrungen - "so gemischt und vielfältig wie die Stadt selbst", heißt es in einer Mitteilung. Die jungen Lotsen arbeiten ehrenamtlich und seien für ihren Einsatz geschult worden - zum Beispiel in Sachen Zivilcourage oder Körpersprache - und hätten Kommunikationstipps erhalten.
Einsatz im Öffentlichen Raum
Finanziert wird das Respektlotsen-Projekt über das Europäische Forum für Urbane Sicherheit. Eingesetzt werden sollen die Respektlotsen im öffentlichen Raum, also auch in Parkanlagen oder Bädern, wo es immer wieder zu Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen kommt. Respektlotsen sind an ihren blauen T-Shirts zu erkennen. Ihr erster Einsatz war am Sonntag im Inselbad in Untertürkheim.