Die Fahrgäste haben sich in Stuttgart schon sehr daran gewöhnt: Um während der Pandemie in Bussen und Bahnen der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) möglichst wenig anfassen zu müssen, öffneten die Türen an den Haltestellen automatisch. Damit ist zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember Schluss. Denn die SSB will Energie sparen - und das bedeutet für die Kunden, dass sie wieder selbst auf's Knöpfchen drücken müssen, um die Türen zu öffnen. Wenn an den Haltestellen viel los ist, können die Fahrerinnen und Fahrer aber weiterhin alle Türen zum Bahnsteig zentral öffnen, so die SSB in einer Pressemitteilung.
Aufwärmen in Bus und Bahn - das war einmal
Energie sparen bei der SSB: das bedeutet für die Kunden auch, dass es in Bus und Stadtbahn in Stuttgart nicht mehr so warm sein wird wie bisher. Denn die Temperaturen sollen um rund zwei Grad gesenkt werden, auch das wurde am Dienstagabend nach der Aufsichtsratssitzung bekannt gegeben. Nach eigenen Angaben reduziert das Unternehmen bereits seit einigen Jahren die Haltestellenbeleuchtung außerhalb der Betriebszeiten. Beleuchtete SSB-Firmenlogos würden abgeschaltet.
Energie erzeugen beim Bremsen
Wenn die Stuttgarter Stadtbahnen bremsen, gewinnt die SSB sogar Energie. Das funktioniert durch das sogenannte "ExtraEnergy", das die SSB seit 2020 erprobt. Es geht dabei um eine Technologie, mit der überschüssige Bremsenergie aus dem Stadtbahnnetz in das SSB-eigene Stromnetz eingespeist wird. Die SSB kann so nach eigenen Angaben bis zu 600.000 Kilowattstunden in einem Jahr einsparen. Denn durch diese Rückspeisung würden bis zu 50 Prozent der aufgenommenen Energie zurückgewonnen, heißt es bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG.