Der russische Impfstoff Sputnik V könnte auch in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen, allerdings kümmern sich Bund und EU um Beschaffung und Zulassung der Impfstoffe. Die Bundesländer seien für die Verimpfung verantwortlich, erklärte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. Man sehe keinen Anlass, daran etwas zu ändern. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dazu Gespräche mit Russland angekündigt.
Lucha bezeichnete es mit Blick auf die Impfstoffbeschaffung als richtig, "dass der Bund und Minister Spahn jetzt bilaterale Gespräche mit Russland angekündigt haben."
Mehrheit der Deutschen will eine Impfung mit Sputnik V
In Deutschland würde sich eine Mehrheit von 55 Prozent der Menschen mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V impfen lassen, wenn die europäische Arzneimittelbehörde EMA ihn zulässt. Das hat eine Yougov-Umfrage ergeben. Die EMA prüft im Moment eine Zulassung. Laut Thierry Breton, dem Impfstoff-Beauftragten der Europäischen Union, kann das bis zu zehn Monate dauern. Für die Impfstoff-Knappheit in der EU ist Sputnik V damit also keine schnelle Lösung.
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Andere Bundesländer preschen vor
Zuvor hatten sowohl Bayern als auch Mecklenburg-Vorpommern bekanntgegeben, sich noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V sichern zu wollen. Nach Aussagen des Landesgesundheitsministers von Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe (CDU), am Donnerstag hat das Bundesland im Nord-Osten eine Option auf eine Million dieser Impfdosen gesichert. Bayern hat eine Absichtserklärung für die Produktion und den Import von 2,5 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Baden-Württemberg möchte das nicht tun.