Demonstration vor dem russischen Generalkonsulat in Stuttgart zu Kriegsbeginn (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Gegen den Krieg

Ukraine-Solidaritätsaktionen in der Region Stuttgart am Wochenende

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Der erste Schock über den Einmarsch Russlands in die Ukraine ist verflogen. Viele Menschen in der Region Stuttgart wollen am Wochenende ihre Solidarität mit den Menschen dort zeigen.

Die Hilfsaktion STELP hat in Stuttgart einen ersten, kleinen Hilfskovoi in die Ukraine geplant. Mit zwei Lkw voller Hilfsgüter soll er ab Freitagnachmittag von der Stuttgarter Kulturinsel aus starten. Wie Organisator Serkan Eren mitteilte, wolle man mit den Kleinlastern bis an die ukrainische Grenze fahren. Sollten die Lkw durchgelassen werden, wolle man bis in die Krisenregionen durchfahren. Sollte die Hilfslieferung die Grenze nicht passieren dürfen, wolle man die aus dem Landesinneren Geflüchteten mit den Hilfsgütern versorgen. Dazu sammelt STELP noch am Freitag Schmerzmittel und Verbandsmaterial, Babymilch, Isomatten und Decken.

Auch die Stuttgarter Kunstinitiative Arthelps, ein Zusammenschluss von Kreativen und Künstlern, die normalerweise Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen Kunst näher bringt, engagiert sich in der Ukrainehilfe. Organisator Tom Lupo hatte bereits zuvor Geldspenden für die Ukraine gesammelt und überwiesen. Diese könnten jedoch vor Ort nicht bei der Bank abgehoben werden.

"Wir müssen schauen: Wie können wir Bargeld dort runterbringen? Ein Lkw wird gerade organisiert, um Lebensmittel und andere Dinge hinzubringen."

Beleuchtete Fassaden mit ukrainischen Farben und Motiven

Solidarität mit der Ukraine wird auch an anderen Stellen in der Region Stuttgart geübt. Am Freitag hat eine 10. Klasse des Heidehof-Gymnasiums Stuttgart der Menschen in den ukrainischen Kriegsregionen mit einer Andacht gedacht.

Am Freitagabend leuchten die Fassaden des Residenzschlosses Ludwigsburg und von Schloss Solitude in Stuttgart in den Nationalfarben der Ukraine. Damit bekunden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. In Filderstadt soll ab 19 Uhr die Filharmonie mit dem Wappen der ukrainischen Partnerstadt Poltawa illuminiert werden. Und in Ludwigsburg erstrahlt das Riesenrad am Freitagabend in blau-gelb.

Mahnwache in Schorndorf, Kundgebungen in Esslingen und Ludwigsburg

Auch in Leonberg gibt es eine Lichtaktion am Freitag. Die Außenfassade des Rathauses wird von 18 bis 23 Uhr in den ukrainischen Farben gelb und blau leuchten. Oberbürgermeister Martin Cohn (SPD) erklärte, alle Bewohner mit ukrainischen Wurzeln sollten wissen, Leonberg stehe fest an ihrer Seite. Zu einer Friedensmahnwache am Freitag um 18 Uhr auf dem Mittleren Marktplatz wird in Schorndorf aufgerufen. Die Friedensinitiative Schorndorf hat dazu aufgerufen. In Esslingen hat der DGB für Samstag 18 Uhr zu einer Kundgebung am Hafenmarkt unter dem Motto: "Kein Krieg in Europa" aufgerufen. In Ludwigsburg beginnt am Samstag um 15 Uhr eine Kundgebung der Ludwigsburger Bundestagsabgeordneten von CDU, Grünen und SPD unter dem Motto "Frieden für die Ukraine".

"Reagieren - anstelle von Betroffenheit zeigen" lautet die Forderung der Demonstranten in Stuttgart gegen den Einmarsch der russischer Truppen in die Ukraine. (Foto: SWR, Sybille Müller)
"Reagieren - anstelle von Betroffenheit zeigen" lautet die Forderung der Demonstranten in Stuttgart gegen den Einmarsch der russischer Truppen in die Ukraine. Sybille Müller

Demonstrationen in Stuttgart

Für das Wochenende sind mehrere Demonstrationen in der Landeshauptstadt angemeldet. Der Verein "Ukrainer in Stuttgart" ruft für Samstag von 12 bis 14 Uhr zu einer Demo am Wilhelmsplatz in Stuttgart auf. "Frieden für die Ukraine - Stand with Ukraine" fordern sie. Auch vier Diasporas haben zu einer großen Kundgebung nach Stuttgart aufgerufen: Belarussen, Kasachen, Ukrainer und Russen aus ganz Baden-Württemberg wollen am Samstag zwischen 15 und 17 Uhr zwei Stunden gemeinsam mit anderen Unterstützern gegen den Krieg in der Ukraine protestieren. Eine weitere Kundgebung ist schon für Freitag von einer Privatperson angemeldet. Unter dem Motto "Gegen ihre Kriege" werden zwischen 18 und 20 Uhr auf dem Schlossplatz 250 Teilnehmer erwartet.

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SWR