Die langsamen Testfahrten sind laut Bahn abgeschlossen. Nun kommt der Geschwindigkeitstest auf der Neubaustrecke. Bei den sogenannten Hochtastfahrten wird der ICE die Geschwindigkeit nach und nach steigern - auf schließlich bis zu Tempo 275. Der Zug hat eine Leistung von fast 13.000 PS. Eigentlich kann er Geschwindigkeiten von bis zu 400 Stundenkilometer erreichen: Die Bahn nennt ihn daher auch "König der Testzüge". Er soll die Neubaustrecke auf "Herz und Nieren" prüfen.
Hochgeschwindigkeitszug voller Prüftechnik
Während der Fahrten wird überprüft wie Zug, Gleis und Oberleitung gemeinsam funktionieren. Der Zug wird von zwei Loks, den sogenannten Triebköpfen gezogen. In zwei sogenannten Mittelwagen ist die Prüftechnik untergebracht. Die Bahn setzt bei den Testfahrten einen ICE-S ein. Dieser ähnelt regulären ICE auf den ersten Blick. Allerdings hat er graue statt roter Streifen an der Seite.

Vorsicht bei der Vorbeifahrt des ICE-S
Bereits im Dezember fuhr ein erster Messzug auf der Strecke - allerdings erst einmal mit 20 Kilometern pro Stunde. Die Deutsche Bahn weist ausdrücklich auf die Gefahren durch den ICE-S hin. Herannahende Züge sind kaum wahrnehmbar, und es kann beim Vorbeifahren eine starke Druck- und Sogwirkung entstehen. Unbefugte sollten sich deshalb grundsätzlich von den Gleisen fernhalten. Am 11. Dezember 2022 soll die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm in Betrieb gehen.