Abzweigung auf die längste Strecke beim Radmarathom Alb Extrem 2022 (Foto: SWR, Foto: Bettina Gall)

Vom E-Biker bis zum Extremradsportler

Über 2.000 Teilnehmende beim Ottenbacher Radmarathon 'Alb Extrem'

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Bettina Gall

Die Verantwortlichen beim MRSC Ottenbach sind hochzufrieden: Der erste 'Alb Extrem' nach Corona war ein voller Erfolg. Mehr als 2.000 Teilnehmende wagten sich auf die fünf Strecken.

Bei bestem Wetter und ohne größere Zwischen- oder Unfälle ist am Sonntagabend in Ottenbach (Kreis Göppingen) der 38. "Alb Extrem" Radmarathon zu Ende gegangen. Rund 2.100 Radfahrerinnen und Radfahrer waren nach Angaben von Ingrid Schleicher vom Radsportverein MRSC Ottenbach frühmorgens am Fuß des Hohenstaufens gestartet - bei den längeren Strecken schon um 5.30 Uhr. Seit 1984 gibt es dieses Rad-Event und schon lange kommen die Teilnehmenden nicht nur aus der Umgebung, sondern auch von weit her. In den vergangenen beiden Jahren musste der "Alb Extrem" coronabedingt ausfallen. Dass zum Neustart in diesem Jahr wieder so viele kamen, hat die Verantwortlichen vom MRSC sehr gefreut.

Rund 400 Helferinnen und Helfer machen das Event möglich

Der "Alb Extrem" ist ein Kraftakt, der ohne die Leidenschaft der Verantwortlichen und rund 400 freiwillige Helferinnen und Helfer nicht machbar wäre. Startnummernausgabe, Streckenmarkierung, Parken, Versorgung in Ottenbach morgens und nach dem Rennen, Verpflegungsstellen auf der Strecke - alles muss organisiert und betreut werden.

"Wie ein Schweizer Uhrwerk"

Trotz aller Anstrengung äußerten viele Radfahrerinnen und Radfahrer an den Verpflegungsstellen denn auch Lob für die Organisation: Vom Parkplatz über's Frühstück bis hin zur Verpflegung auf der Strecke - alles habe wunderbar geklappt.

Die Organisation funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk - einfach perfekt"

Die Schönheit der Schwäbischen Alb genießen

Fünf verschiedene Strecken hatten sich die Verantwortlichen beim MRSC Ottenbach diesmal ausgedacht: 90, 160, 200, 260 und 300 Kilometer lang. Auch E-Biker waren willkommen, schließlich ist der "Alb Extrem" kein Rennen, sondern es geht immer auch darum, auf dem Rad die schöne Landschaft der Schwäbischen Alb zu genießen. Das Extrem im Namen dieses traditionellen Radmarathons kommt aber weniger von seiner Länge, sondern von den Höhenmetern, die die Radfahrerinnen und Radfahrer zu bewältigen haben.

"Dauernd nauf ond na"

Die Schwäbische Alb zwischen Rechberg (Kreis Schwäbisch Gmünd) und Bad Urach (Kreis Reutlingen) hat unzählige Albsteigen. So ist das Markenzeichen des Radmarathons "Alb Extrem" das ständige Auf und Ab - "Dauernd nauf ond na", wie es im Video auf der Homepage des "Alb Extrem" heißt. So summieren sich die Höhenmeter. Deshalb hatte schon die kürzeste Strecke 2022 mit 90 Kilometer Länge das Attribut "anspruchsvoll", auch hier ging es insgesamt 1.400 Meter bergauf. 2.700 Höhenmeter waren es bei der zweiten Strecke, 3.600 beziehungsweise 5.000 bei der dritten und vierten.

"Traufkönig" - Nur für die ganz Harten

300 Kilometer und 6.000 Höhenmeter - die Königsdisziplin beim Alb Extrem dürfte auch so manchem Fahrer der Tour de France Respekt abverlangt haben. Und doch gab es Einige, die sich auf die Strecke mit der Bezeichnung "Traufkönig" gewagt haben. An der Verpflegungsstelle in Erkenbrechtsweiler haben sie bereits über 200 Kilometer in den Beinen und noch einige knackige Albsteigen vor sich. Grenzen austesten, sagen viele von ihnen, nach ihrer Motivation gefragt. Und einer zitiert den Extremsportler und Abenteurer Fritz Meinecke. "Live begins at the end of comfort zone" (Wo die Komfortzone aufhört, beginnt das Leben). In einem aber sind sich alle einig: Nächstes Jahr werden sie wieder am Start in Ottenbach stehen. "Bis dahin ist alles verheilt", sagt einer grinsend, als er sich trotz übler Schürfwunde aufs Rad schwingt - noch 95 km zurück nach Ottenbach.

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Bettina Gall