Die Verteidiger des in Untersuchungshaft sitzenden "Querdenken"-Initiators Michael Ballweg wollen zeitnah Haftbeschwerde einlegen. Damit müsse sich erstmals das Landgericht Stuttgart mit der Angelegenheit befassen, teilte Ballwegs Anwalt-Team, das auch die Medienarbeit für Ballweg übernommen hat, am Sonntag mit.
Gericht sieht bei Ballweg Fluchtgefahr
Am Freitag hatten die Anwälte von Ballweg mitgeteilt, dass er nach einer Haftprüfung weiter in Untersuchungshaft bleibe. Die Gründe dafür teilte das Amtsgericht am Montag mit.
Es sei nicht in Betracht gekommen, den Haftbefehl gegen Auflagen außer Kraft zu setzen, so das Gericht in einer Mitteilung.
Ermittlungen wegen Betrugs und Geldwäsche gegen Ballweg
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen Betrugs und Geldwäsche gegen Ballweg. Dieser sitzt seit dem 29. Juni in Untersuchungshaft.
Bei einer Durchsuchung Ende Juni hatten sich laut Behörden-Angaben konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Ballweg sich mit seinen Vermögenswerten ins Ausland absetzen wollte. Nach Angaben aus Justizkreisen besteht der Verdacht des Betruges in Höhe von rund 640.000 Euro sowie der Geldwäsche in Höhe von rund 430.000 Euro.
Vorwürfe gegen Gründer der "Querdenken"-Bewegung Michael Ballweg nach Hausdurchsuchung in Untersuchungshaft
Michael Ballweg, Gründer der Bewegung "Querdenken-711", ist am Mittwochmorgen festgenommen worden. Wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche wurde zuvor sein Haus durchsucht.
"Querdenken" wird vom Verfassungsschutz beobachtet
Die "Querdenken"-Bewegung hat sich im Zuge der Corona-Pandemie von Stuttgart aus in vielen deutschen Städten formiert. Die Anhängerinnen und Anhänger demonstrieren immer wieder öffentlich gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet wegen verfassungsfeindlicher Ansichten, Verschwörungsideologien und antisemitischen Tendenzen.