Zu den Vorwürfen wollte sich der wegen Totschlags angeklagte Mann beim Prozessauftakt am Mittwoch nicht äußern. Damit bleiben die genauen Hintergründe zunächst unklar.

Staatsanwaltschaft: Kein Mitleid mit dem Kind
Der 25-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft Mitte Juli 2020 in Sindelfingen (Kreis Böblingen) den schwer behinderten Sohn der Frau durch heftiges Schütteln umgebracht haben, während er eigentlich auf diesen sowohl dessen Bruder aufpassen sollte. Bedenken oder Mitleid mit dem Kind habe er nicht gehabt, sagte der Staatsanwalt am Mittwoch. Auch habe der Mann die Gefahr gekannt, denn bereits vor vier Jahren habe es einen ähnlichen Vorfall gegeben.
Nach der Tat habe der 25-Jährige seine Freundin per Chatnachricht informiert und ein Foto des Kindes mitgeschickt. Als die Mutter zu Hause ankam, fand sie das Kind in ein Handtuch gewickelt vor. Laut Staatsanwalt war es leblos und musste wiederbelebt werden. Vier Tage später war es tot.
Urteil wird nicht vor Ende Mai erwartet
Am 9. Mai will sich der Angeklagte äußern. Dann wird auch ein Sachverständiger im Gericht erwartet. Mit einem Urteil wird nicht vor Ende Mai gerechnet.