Im März 2017 hatte die Stadt Stuttgart den Vertrag mit der Firma Wolff&Müller Ingenieurbau gekündigt und dies unter anderem mit einem mangelnden Baufortschritt und schwerwiegenden Sicherheitsverstößen begründet. Die Stadt fordert vorab getätigte Zahlungen in Höhe von rund 13 Millionen Euro zurück sowie Schadenersatz von rund 46,7 Millionen Euro.

Mehrere Gütetermine gescheitert
Das Unternehmen weist die Ansprüche zurück und verlangt eine Restvergütung von fast 55 Millionen Euro. Mehrere Gütetermine waren im Vorfeld gescheitert.
"Wenn wir alles bis auf den letzten Cent klären müssen, dann wird es meine verbleibende Amtszeit von achteinhalb Jahren überschreiten."
Gericht hat eine Null-Lösung vorgeschlagen
Das Gericht hat nach eigenen Angaben im Lauf des ersten Prozesstages den beiden Streitparteien eine sogenannte Null-Lösung vorgeschlagen. Das würde bedeuten, dass die Stadt Stuttgart und das Bauunternehmen auf ihre gegenseitigen millionenschweren Geldforderungen verzichten würden. Bis Ende Oktober soll das Unternehmen entscheiden, ob es den Vorschlag annehmen will. Falls ja, würde die Stadt den Vorschlag noch dieses Jahr im Gemeinderat diskutieren.
Bei dem Prozess handelt es sich laut Stuttgarter Landgericht um ein "hochkomplexes" Verfahren. Insgesamt 180 Ordner mit Unterlagen sind in mehreren Regalen im Gerichtssaal aufgebaut worden.