
Der "Privat-o-Mat" funktioniert ähnlich wie der Wahl-o-Mat, den viele Internetnutzer von Bundes- oder Landtagswahlen kennen. Mithilfe von 15 Fragen wie "Welchen Messenger-Dienst benutzt du?" oder "Welche Suchmaschine nutzt du?" können die Nutzer spielerisch herausfinden, wie sie mit ihren Daten umgehen und zu welchem Daten-Typ sie gehören.
"Wir haben festgestellt, dass sich die Menschen oft überfordert fühlen."
Entwickelt wurde der "Privat-o-Mat" im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. "In der Forschung ist schon lange bekannt, dass wir uns in Sachen Schutz unserer Daten - vor allem unserer privaten Daten - immer noch schwer tun", sagte Projektleiterin Petra Grimm dem SWR. "Wir haben festgestellt, dass sich die Menschen oft überfordert fühlen." Der "Privat-o-Mat" soll dabei mit niederschwelligen Tipps weiterhelfen.
Fünf verschiedene Datenschutz-Typen
Wer 15 einfache Fragen beantwortet hat, erfährt, zu welchem Datenschutz-Typen er oder sie gehört. "Da haben wir den reflektierten Datenschützer oder die reflektierte Datenschützerin", sagte Projektleiterin Grimm. "Wir haben so etwas wie die Teilzeit-Datenschützer, die wollen ein bißchen Datenschutz. Es gibt den absolut unbedarften Surfer oder den Egalo oder den Enthusiasten, der einfach alles mitmacht, was es so gibt."
"Es gibt halt auch Möglichkeiten, eine Suchmaschine zu nutzen, die nicht an der Kommerzialisierung der Daten Interesse hat",
Die Nutzer erfahren aber nicht nur, welcher Datenschutz-Typ sie sind. Sie werden auch über Alternativen aufgeklärt. Sie erfahren zum Beispiel, welche anderen Suchmaschinen es gibt als etwa Google. "Es gibt halt auch Möglichkeiten, eine Suchmaschine zu nutzen, die nicht an der Kommerzialisierung der Daten Interesse hat", so Grimm. Per Link werden die Nutzer des "Privat-o-Mat" über die Vorteile anderer Suchmaschinen oder auch Browser informiert.
Angebot auch für Schulen
Der "Privat-o-Mat" ist ein Kooperationsprojekt der HdM in Stuttgart und des Landesdatenschutzbeauftragten. Der SWR unterstützt das Projekt als Medienpartner. Das Projekt endet im April. Der "Privat-o-Mat" soll dann auch an Schulen im Unterricht eingesetzt werden, "um mehr Privatheitskompetenz zu vermitteln", so Grimm. Übrigens: Die Antworten auf die 15 Fragen werden nicht gespeichert und es werden auch keine weiteren Nutzerdaten gesammelt.