Mädchen wirft einen Brief in den Postkasten für den Weihnachtsmann (Foto: SWR)

Mehr als Hundert Briefe mit Wünschen

Post vom Weihnachtsmann: Paar aus Esslingen beantwortet Briefe von Kindern

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AUTOR/IN
Sophia Volkhardt

In Esslingen-Oberesslingen steht in einem Garten ein Briefkasten. Darauf steht: "Mail to Santa". Ein Briefkasten für den Weihnachtsmann also. Doch was passiert mit den Briefen?

Um den Kindern eine Freude zu machen, werden Matze und Denis Kegreiß aus dem Esslinger Stadtteil Oberesslingen zu Weihnachtswichteln. Vor ihrem festlich dekorierten Haus haben sie in diesem Jahr einen Briefkasten aufgestellt, in den Kinder ihre Weihnachtswünsche einwerfen können.

Briefkasten für den Weihnachtsmann - "Mail to Santa" (Foto: SWR)
Im Postkasten sind schon wieder einige Wünsche von Kindern an den Weihnachtsmann. Matze und Denis Kegreiß aus Oberesslingen haben sich vorgenommen alle Briefe zu beantworten. Im Namen des Weihnachtsmannes.

Die Männer spielen sozusagen den verlängerten Arm des Weihnachtsmannes und wollen alle Briefe beantworten. Eigentlich dachte das Paar, nur die Kinder aus der Nachbarschaft schmeißen ihre Wunschliste ein, doch ihr Briefkasten hat sich herumgesprochen. Inzwischen sind schon über 100 Briefe in der Box gelandet. Dass ihre Aktion solche Wellen schlägt, damit haben sie nicht gerechnet. Das Porto für die Antworten geht inzwischen richtig ins Geld – aber die Männer stört das nicht.

"Niemals hätte ich das gedacht, dass das solche Kreise zieht. Aber das ist doch schön, wir machen das ja gerne."

Nicht nur aus dem Kreis Esslingen – die Kinder schreiben aus der ganzen Region Stuttgart. Sogar ein Brief aus Rheinland-Pfalz war dabei. Um der Flut an Post Herr zu werden, hilft inzwischen auch Matzes Mutter Monika Fröhlke mit. Warum der Briefkasten so bekannt geworden ist, erklärt sie sich damit, dass die Kinder vielleicht Verwandte in der Nähe haben und die ihnen von dem Postkasten für den Weihnachtsmann erzählt haben.

Denis und Matze Kegreiß mit Mutter Monika Fröhlke vor den Weihnachtsbriefen am Wohnzimmertisch (Foto: SWR)
Die zwei Männer aus Oberesslingen haben einen Briefkasten aufgestellt. Gemeinsam mit Matzes Mutter Monika Fröhlke beantworten sie nach und nach alle Briefe, die Kinder bei ihnen einwerfen.

Viele der Wünsche sind rein materieller Natur - neues Spielzeug, Sportgeräte oder sogar eine eigene Drohne. Aber dann gibt es auch immer wieder die Briefe, die die drei Weihnachtswichtel aus Oberesslingen sehr rührt. Ein Junge schreibt zum Beispiel, dass er sich vom Weihnachtsmann wünscht, dass seine Großmutter wieder lebt – und dass die Eltern ihm seine Lügen verzeihen mögen.

Aus dem Brief an den Weihnachtsmann (Foto: SWR)
Nicht alle Kinder wünschen sich in ihren Briefen an den Weihnachtsmann materielle Dinge. Denis Kegreiß liest einen Wunschzettel, in dem ein Junge sich wünscht, dass seine Eltern ihm seine Lügen verzeihen mögen und dass sein Oma wieder lebt.

Auch die Eltern beteiligen sich: Einem Brief liegt die Bitte der Eltern bei, der Weihnachtsmann möge ihren Kindern sagen, sie sollen nicht so viel streiten.

Immer wieder halten sich die selbst ernannten Weihnachtswichtel Abende frei, um die Briefe zu beantworten. Denis Kegreiß ist Grafiker, für ihn war es ein Leichtes, die bunten Antwortbriefe mit Weihnachtsmann darauf zu gestalten. Im nächsten Jahr wollen sie ihren besonderen Briefkasten "Mail to Santa" wieder aufstellen.

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