Um den Kindern eine Freude zu machen, werden Matze und Denis Kegreiß aus dem Esslinger Stadtteil Oberesslingen zu Weihnachtswichteln. Vor ihrem festlich dekorierten Haus haben sie in diesem Jahr einen Briefkasten aufgestellt, in den Kinder ihre Weihnachtswünsche einwerfen können.

Die Männer spielen sozusagen den verlängerten Arm des Weihnachtsmannes und wollen alle Briefe beantworten. Eigentlich dachte das Paar, nur die Kinder aus der Nachbarschaft schmeißen ihre Wunschliste ein, doch ihr Briefkasten hat sich herumgesprochen. Inzwischen sind schon über 100 Briefe in der Box gelandet. Dass ihre Aktion solche Wellen schlägt, damit haben sie nicht gerechnet. Das Porto für die Antworten geht inzwischen richtig ins Geld – aber die Männer stört das nicht.
"Niemals hätte ich das gedacht, dass das solche Kreise zieht. Aber das ist doch schön, wir machen das ja gerne."
Nicht nur aus dem Kreis Esslingen – die Kinder schreiben aus der ganzen Region Stuttgart. Sogar ein Brief aus Rheinland-Pfalz war dabei. Um der Flut an Post Herr zu werden, hilft inzwischen auch Matzes Mutter Monika Fröhlke mit. Warum der Briefkasten so bekannt geworden ist, erklärt sie sich damit, dass die Kinder vielleicht Verwandte in der Nähe haben und die ihnen von dem Postkasten für den Weihnachtsmann erzählt haben.

Viele der Wünsche sind rein materieller Natur - neues Spielzeug, Sportgeräte oder sogar eine eigene Drohne. Aber dann gibt es auch immer wieder die Briefe, die die drei Weihnachtswichtel aus Oberesslingen sehr rührt. Ein Junge schreibt zum Beispiel, dass er sich vom Weihnachtsmann wünscht, dass seine Großmutter wieder lebt – und dass die Eltern ihm seine Lügen verzeihen mögen.

Auch die Eltern beteiligen sich: Einem Brief liegt die Bitte der Eltern bei, der Weihnachtsmann möge ihren Kindern sagen, sie sollen nicht so viel streiten.
Immer wieder halten sich die selbst ernannten Weihnachtswichtel Abende frei, um die Briefe zu beantworten. Denis Kegreiß ist Grafiker, für ihn war es ein Leichtes, die bunten Antwortbriefe mit Weihnachtsmann darauf zu gestalten. Im nächsten Jahr wollen sie ihren besonderen Briefkasten "Mail to Santa" wieder aufstellen.