Der Volkswagen- und Porsche-Großaktionär Porsche SE (PSE) wird für das abgelaufene Jahr einen milliardenschweren Fehlbetrag vermelden. Porsche SE werde für das Geschäftsjahr 2024 wie bereits zuvor angekündigt aufgrund von Abschreibungen auf ihre beiden Hauptbeteiligungen an VW und Porsche AG einen Konzernverlust von rund minus 20,0 Milliarden Euro in der Bilanz ausweisen, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit.
Verlust nur auf dem Papier - Holding ist nicht pleite
Die Wertberichtigungen sind nicht zahlungswirksam. Der enorme Verlust steht damit nur auf dem Papier, die Holding der Eignerfamilien Porsche und Piech ist also nicht pleite. Eine Dividende werde ausgeschüttet, bekräftigte das Unternehmen. Diese hängt nicht vom Konzernergebnis ab, sondern von Dividendenzuflüssen von VW und Porsche an die PSE, mit denen die Holding offenbar fest rechnet.
Nach wohl ungültiger Wahl Porsche-Betriebsrat tritt geschlossen zurück
Der Betriebsrat des Autobauers Porsche ist am Mittwoch geschlossen zurückgetreten. Ein Gerichtsurteil hätte den Rat mit sofortiger Wirkung absetzen können.
Nach Daten von Analysten der London Stock Exchange Group werde von VW für das Jahr 2024 eine Dividende von 6,84 Euro je Aktie und vom Sportwagenbauer Porsche von 2,19 Euro erwartet. "Die Wertberichtigung des Buchwerts der Beteiligung an der Volkswagen AG in der Konzernbilanz der Porsche SE liegt bei minus 19,9 Milliarden Euro und damit wie in der Ad-hoc-Mitteilung vom 6. Februar kommuniziert am unteren Ende der genannten Bandbreite von minus 7 Milliarden bis minus 20 Milliarden Euro", hieß es.
Trotz Wachstums in meisten Weltregionen Porsche verkauft 2024 weniger Autos - China-Geschäft bricht ein
Der Sportwagenbauer kämpft vor allem mit schwachen Geschäften in China. Andere Weltregionen schließen hingegen mit einem Plus ab.
Verschuldung wird vermutlich rund 5 Milliarden Euro betragen
Die Wertberichtigung des Buchwerts der Beteiligung an der Porsche AG in der Konzernbilanz der Porsche SE liege bei minus 3,4 Milliarden Euro und damit innerhalb der kommunizierten Bandbreite von minus 2,5 Milliarden Euro bis minus 3,5 Milliarden Euro. Die Nettoverschuldung des Dax-Konzerns PSE werde voraussichtlich rund 5,2 Milliarden Euro betragen.
Den vollständigen Geschäftsbericht will der Porsche-SE-Vorstand am 26. März veröffentlichen.
1.900 Stellen-Streichungen bei Porsche bis 2029
Porsche hatte zuletzt im Februar angekündigt, bis 2029 rund 1.900 Stellen streichen zu wollen. Die Stellen sollen durch Altersteilzeit abgebaut werden. Was jedoch nach Ablauf einer Beschäftigungssicherung 2030 kommt, ist noch offen. Von dem Abbau sind in der Region Stuttgart das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Forschungs- und Entwicklungs-Standort Weissach (Kreis Böblingen) betroffen.