In seiner Predigt sagte Pfarrer Kaschler: "Reformation richtig verstanden ist keine Kontra-Bewegung, sondern ein Pro-Geschehen. Hin zur Quelle, hin zu den Ursprüngen.“ Reformation im Jahr 2021 müsse mehr sein als Nostalgie und Tradition. Reformation stelle unbequeme Fragen.
"Wo Reformation fruchtbar werden soll, da muss Kraft investiert werden, auch viel widerständige Kraft."

Der Augustinermönch Martin Luther wollte eine Reformation, eine Erneuerung der Kirche. Er veröffentlichte am 31. Oktober 1517 in Wittenberg 95 Thesen. Darin beschwerte er sich über den Ablasshandel und über die große Macht des Papstes.
Luther kritisierte das Freikaufen von den Sünden
Noch zu Beginn des 16.Jahrhunderts glaubte man, dass jeder Mensch ein Sünder wäre. Nach dem Tod müsse man daher im Fegefeuer landen. Allerdings konnte man sich durch Geldzahlungen an die Kirche - dem Ablasshandel - von dieser Strafe freikaufen.
Ob er seine Thesen tatsächlich an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt hat, wie oft berichtet wird, ist historisch nicht gesichert. Sicher ist jedoch, dass er für seine Veröffentlichung den Tag vor Allerheiligen wählte, einen wichtigen Gedenktag der katholischen Kirche.