Ordnungsämter kontrollierten am Donnerstag und Freitag, ob Gastronomen die Corona-Regeln einhalten. (Foto: SWR, SWR/Nicole Florié )

Verstöße festgestellt

Raum Stuttgart: Nicht alle Wirte befolgen Corona-Regeln

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INTERVIEW
Philipp Pfäfflin
AUTOR/IN
Christian Spöcker
Christian Spöcker (Foto: SWR)

Eigentlich gelten in Kneipen, Restaurants und Cafés Corona-Regeln. Aber Behörden in der Region Stuttgart stellen fest: Nicht alle Wirte halten sich daran.

Die beiden Ordnungsamts-Mitarbeiter Dirk Heinrich und Sandro De-Risio besuchten am Donnerstag ein Restaurant in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Doch wie sich herausstellte, hatte der Wirt kein schriftlich festgehaltenes Corona-Hygienekonzept. "Das brauchen Sie", erklärten ihm die beiden Männer, "das ist Pflicht." Andernfalls drohe ein Bußgeld.

Ordnungsämter kontrollierten am Donnerstag und Freitag, ob Gastronomen die Corona-Regeln einhalten. (Foto: SWR, SWR/Nicole Florié )
Lokale müssen über ein schriftliches Corona-Hygienekonzept verfügen. SWR/Nicole Florié

Wenige Verstöße gegen Corona-Regeln in Fellbach

Doch das Lokal ist damit nicht allein: "Einige wenige Betriebe müssen zeitnah angepasste Hygienekonzepte vorlegen, da diese vor Ort gefehlt haben", teilte am Freitag die Stadt Fellbach mit. Insgesamt 14 Gaststätten wurden dort demnach kontrolliert. In den meisten Fällen hätten sich aber sowohl die Betreiber als auch Gäste an die aktuellen Corona-Regelungen gehalten.  

Das überprüften am Donnerstag und Freitag Behörden in zahlreichen baden-württembergischen Kommunen, darunter auch in der Region Stuttgart. Es ging beispielsweise darum, ob die Kontaktdaten von Gästen erfasst und von ihnen Impfnachweise verlangt werden – oder eben, wie in Fellbach, ob Lokalinhaber ein schriftliches Hygienekonzept vorlegen können.

Ordnungswidrigkeiten in Esslingen

In der Stadt Esslingen seien bisher bei insgesamt 23 Kontrollen in Restaurants und Lokalen elf Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Im Gespräch mit dem SWR sagte er außerdem, die städtischen Kontrolleure seien bei dem Thema bewusst streng - denn es bringe nichts, wenn man Hygienekonzepte nur teilweise umsetze.

Behörden der Stadt Ludwigsburg kontrollierten bisher 14 Gastronomie-Betriebe. Zwei Mal habe ein Gast und eine Mitarbeiterin keine Maske getragen, einmal seien Kontaktdaten nicht abgegeben worden, sagte der Chef des Ordnungsamtes, Heinz Mayer. Ludwigsburg belasse es aber nicht bei der zweitägigen Schwerpunktaktion. Stattdessen kontrollierten seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seit einiger Zeit vor allem die Innenräume von Gaststätten, weil sich durch die kälteren Temperaturen dort nun immer mehr Gäste aufhielten. "Ich würde schätzen, seit drei, vier Wochen sind wir wirklich wieder verstärkt hinterher, und das wird jetzt eben wichtig, weil im Innenraum tatsächlich das Risiko (einer Ansteckung) deutlich höher ist", sagte Mayer.

Positive Zwischenbilanz der Corona-Kontrollen in Stuttgart

Die Stadt Stuttgart zog nach dem ersten Tag der Aktion eine positive Zwischenbilanz. Behördenvertreter kontrollierten den Angaben zufolge in der Stuttgarter Innenstadt, in Stuttgart-Süd sowie in Stuttgart-West insgesamt 31 Gastronomiebetriebe. Dort seien die Vorgaben insgesamt zuverlässig umgesetzt worden. In fünf Fällen war aber nach Angaben von Stadtsprecher Martin Thronberens das Gastro-Personal nicht ausreichend in die Hygienekonzepte eingewiesen. "Das macht sich halt in der Art bemerkbar, dass die Mitarbeiter jetzt nicht zu 100 Prozent darauf achten, dass beispielsweise die Abstände eingehalten werden."

Sozialministerium hatte Kontrollen angekündigt

Das sei aber angesichts des stressigen Tagesgeschäfts in der Gastronomie wohl auch nicht verwunderlich, sagte Thronberens. In diesen Fällen sei eine Warnung ohne Bußgeld ausgesprochen worden. In einem weiteren Fall werde geprüft, ob die Betreiber bezahlen müssen: "Da konnte nicht geklärt werden, ob es tatsächlich überhaupt ein Hygienekonzept gibt", sagte Thronberens dem SWR. "Jetzt muss man natürlich ehrlicherweise auch sagen, dass die Kontrollen ja durch das Sozialministerium im Vorfeld angekündigt waren. Uns ist auch von den Geschäftsinhabern bestätigt worden, dass sie mit den Kontrollen gerechnet haben."

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