
Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) will nicht noch mal antreten. Dafür schicken die Parteien ihre neuen Kandidaten ins Rennen um den Posten. Am 8. November wird gewählt.
Kienzle setzt auf virtuelle Gespräche
Wahlkampf? So möchte es Kandidatin Veronika Kienzle, die für die Grünen antritt und derzeit Bezirksvorsteherin in der Stuttgarter Innenstadt ist, nicht nennen. "Es ist kein Kampf", lacht sie im SWR. Sie spricht lieber von einem "Angebot". Um sich bei den Wählern bekannt zu machen, setzt sie auf virtuelle Gespräche in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook.
Nopper erwartet kurzen klassischen Wahlkampf
Auch ihr Konkurrent von der CDU, der amtierende OB von Backnang Frank Nopper, setzt vor allem auf einen Online-Wahlkampf: "Selbst wenn Veranstaltungen nach der Sommerpause wieder möglich sein sollten, wird der Wahlkampf - jedenfalls in der klassischen Form - kürzer und intensiver sein."
Körner greift auch zum Telefon
Sein Konkurrent - der offizielle SPD-Kandidat Martin Körner, Fraktionsvorsitzender im Stuttgarter Rathaus, setzt nicht nur auf Facebook und Co. sondern auch auf das gute, alte Telefon. "Wir versuchen auch Leute, die mich unterstützen wollen, telefonisch zu motivieren."
Schreier setzt stark auf den digitalen Wahlkampf
Auch der Tengener Bürgermeister Marian Schreier setzt im Wahlkampf stark auf das Internet. Er ist zwar SPD-Mitglied, tritt aber ohne große Unterstützung seiner Partei an. Auf seiner Internet-Plattform hat er nicht nur ein Papier für den Neustart nach Corona veröffentlicht. Unterstützer können auch ihre Ideen einbringen oder sich für den ganz realen Wahlkampf, also zum Flyerverteilen oder Plakatekleben anmelden. Außerdem stellt er dort seinen Expertenbeirat vor.
DAS Wahlkampfthema heißt "Corona"
Alle Kandidaten sehen EIN Thema im Wahlkampf: Corona. Veronika Kienzle bringt Vorschläge ins Spiel wie Solitickets für Kleintheater oder die Anregung, die Gastronomie im Außenbereich zu erweitern.
Frank Nopper bringt seine Erfahrungen aus dem Krisenmanagement in Backnang ein und verweist auf den dortigen Hilfsfonds für notleidende Vereine und Kleinunternehmer, der sich aus Spenden speist, und will nach der Krise denjenigen unter die Arme greifen, die für eine neue Dynamik sorgen wollen.
Martin Körner will die Stuttgarter Stärken in den Mittelpunkt stellen, zum Beispiel auf interkommunale Gewerbegebiete setzen und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Stadt stärken.
Und Marian Schreier will in der Corona-Krise unmittelbar helfen, aber auch langfristige Ziele nicht aus den Augen verlieren, z.B. Stuttgart klimaneutral zu machen oder den erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu erhalten.
OB-Wahl am 8. November
Noch bleibt den Konkurrenten ein knappes halbes Jahr, um die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen. Am 8. November haben sie die Qual der Wahl.