Ein Schild signalisiert, dass ab hier die Bundesrepublik Deutschland beginnt (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Robert Michael)

Sechs Beschuldigte festgenommen

Mutmaßliche Schleuser-Gruppe: Behörden durchsuchen Esslinger Wohnung

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Die Polizei spricht von einem Schlag gegen einen internationalen Schleuserring. Eine von elf Wohnungsdurchsuchungen fand in der Region Stuttgart statt.

Ermittlungsbehörden sind am Dienstag in Hessen und Baden-Württemberg gegen mutmaßliche Schleuserinnen und Schleuser vorgegangen. Elf Razzien habe die Polizei durchgeführt, darunter sei auch eine Wohnung in Esslingen am Neckar durchsucht worden. Insgesamt sechs Verdächtige seien dabei festgenommen worden, teilte die Bundespolizei mit.

Schleusung über die Balkonroute

Insgesamt verdächtigen die Behörden zwölf Personen, an einem internationalen Schleuserring beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen in mindestens 80 Fällen Migrantinnen und Migranten gegen Bezahlung über Österreich nach Deutschland geschleust haben. Das sei über die sogenannte Balkanroute geschehen.

"Scouts" sollten Polizeikontrollen ausspähen

Bei der Schleusung nach Deutschland seien die Verdächtigen planvoll und professionell vorgegangen, berichten die Behörden. So sei beispielweise oftmals ein Fahrzeug vorgefahren, um mögliche Polizeikontrollen zu entdecken. Die Migrantinnen und Migranten hätten die deutsche Grenze dann oft in unwegsamem Gelände passiert, meist im Raum Freilassing im Süden von Oberbayern.

Verdacht auf Schleusungen seit Ende 2021

Die Gruppe soll seit November 2021 operieren, so die Ermittlungsbehörden. Die Beschuldigten sind zwischen 25 und 45 Jahre alt. Bei den Razzien konfiszierten die Einsatzkräfte neben Smartphones und Computern auch rund 11.000 Euro an Bargeld.

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SWR