Der Mordprozess um eine Frauenleiche in Stuttgart ist am Mittwoch gleich zu Beginn unterbrochen worden. Ein Schöffe habe den Termin "verschwitzt", sagte der Richter. Der Mann war nämlich nicht in Stuttgart, sondern hielt sich nach Informationen des Gerichts am Bodensee auf, so dass er auch nicht geholt werden konnte.
Der 33-jährige Angeklagte kam deshalb nicht zu Wort. Der Prozess vorm Schwurgericht am Landgericht Stuttgart wird nun nächsten Mittwoch fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart geht davon aus, dass der 33-Jährige seine von ihm getrennt lebende 32-jährige Ehefrau bei einer Autofahrt zwischen Stuttgart-Untertürkheim und -Bad Cannstatt erschossen hat. Am 10. Juli 2022 wurde ihre Leiche in einem Parkhaus in Stuttgart-Bad Cannstatt aufgefunden. Anfang Dezember erhob die Behörde Anklage wegen Mordes aus Heimtücke und niederen Beweggründen.
Festnahme des Ehemanns nach Rückkehr aus der Türkei
Der Angeklagte hatte sich nach der Tat zunächst in die Türkei abgesetzt, dann aber über Anwälte seine Rückkehr angekündigt. Am Flughafen Stuttgart wurde er festgenommen. Hintergrund der Tat soll auch ein Streit um das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder gewesen sein.
Insgesamt hat das Schwurgericht am Landgericht acht Fortsetzungstermine geplant. Ein Urteil könnte demnach Mitte Mai gesprochen werden.
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