Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern in mehreren Fällen. Tatverdächtig ist ein 34-jähriger Mann. Er schweigt zu den Vorwürfen. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, hatten Verantwortliche der betroffenen evangelischen Kirchengemeinde im Kreis Böblingen die Polizei alarmiert.
Sexueller Missbrauch in den Gruppenstunden?

Angestoßen hatten das zwei zwischenzeitlich erwachsene ehemalige Mitglieder der Bubenjungschar der Kirchengemeinde. Eine Jungschar ist eine Gruppe, in der sich Kinder und Jugendliche treffen: Es geht um christliche Werte sowie Spiele und Aktionen. Die beiden Betroffenen aus dem Kreis Böblingen hatten laut Polizei und Staatsanwaltschaft einem Verantwortlichen der Kirchengemeinde von Missbrauchsvorfällen berichtet. Ihr damaliger Betreuer habe sie während der regelmäßig stattfindenden Gruppenstunde in sexuell bestimmter Weise berührt. Die Vorfälle sollen etwa zehn Jahre zurückliegen.
Tatverdächtiger arbeitet nicht mehr für die Kirche
Die Kirchengemeinde habe den beschuldigten 34-jährigen Ehrenamtlichen von allen Tätigkeiten in der Kirchengemeinde abgezogen und ihm ein Betretungsverbot für die Räumlichkeiten erteilt, so die Ermittler.
Geschädigte sollen sich bei Polizei melden
Die Kriminalpolizei hat bereits mehrere Geschädigte ermittelt, die mittlerweile alle erwachsen sind. Hinweise auf schweren sexuellen Missbrauch gebe es bislang keine, hieß es. Die Kirchengemeinde unterstütze die Ermittlungen umfassend. Die Polizei bittet weitere Geschädigte sich zu melden und sucht außerdem Zeugen.