Im Werk Rastatt der Daimler AG wird an einem Mercedes-Benz GLA der Einbau die Dachbedieneinheit eingebaut (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Uli Deck)

700 Beschäftigte in Bremen betroffen

Mercedes-Benz beantragt trotz Milliardengewinn Kurzarbeit und erntet Kritik

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Trotz eines Milliardengewinns im vergangenen Jahr hat der Autobauer Mercedes-Benz jetzt Kurzarbeit für sein Werk in Bremen angemeldet. Das Vorgehen wurde prompt scharf kritisiert.

Der Stuttgarter Automobilkonzern Mercedes-Benz hat für sein Werk in Bremen Kurzarbeit beantragt. Das bestätigte eine Konzernsprecherin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) laut Vorabbericht. Ab Anfang März sollen demnach etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bremen elf Tage lang kurzarbeiten. Das habe der Betriebsrat mitgeteilt.

Kritik: Kurzarbeit trotz Milliardengewinnen

Grund dafür seien Lieferschwierigkeiten. Erst letzte Woche hatte Mercedes-Benz Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt, der Autobauer verdiente demnach unterm Strich fast 15 Milliarden Euro.

Kritik an dem Vorgehen kommt laut FAZ von der CDU: "Kurzarbeit und Milliardengewinne passen nicht zusammen", sagte Dennis Radtke, stellvertretender Vorsitzender des sozialpolitischen Flügels der Partei. Öffentliche Gelder für die Gewinnmaximierung zu verwenden sei unanständig, so Radtke.

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Unternehmen verweist auf Finanzierung des Kurzarbeitergeldes

Mercedes-Benz wiederum verteidigt sich: Das Kurzarbeitergeld werde aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung finanziert und in diese habe das Unternehmen seit Jahrzehnten eingezahlt.

Das Kurzarbeitergeld ist eigentlich dazu da, Arbeitsplätze zu erhalten, wenn Unternehmen unverschuldet in Not geraten. Allein im ersten Pandemie-Jahr hat Mercedes-Benz 700 Millionen Euro an Unterstützung erhalten.

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