Zu Beginn seines virtuellen Aktionärstreffens hat Daimler die Kritik an seinen Plänen zur Erhöhung der Dividende zurückgewiesen. Die Aktionäre sollen für das Geschäftsjahr 2020 1,35 Euro pro Aktie erhalten - eine Steigerung um die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.
Daimler: Dividenden-Vorwürfe sind falsch
Der scheidende Aufsichtsratschef Manfred Bischof verteidigte die Pläne als übliches Vorgehen des Konzerns. Grundsätzlich strebe Daimler an, rund 40 Prozent des Nettogewinns an die Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten:
"Die Unterstellung, dass die Dividende ausbezahlt würde aus Steuergeldern, die wir als Subventionen in der Krise erhalten haben, ist schlicht und einfach falsch", sagte Bischof. Bei Kurzarbeitergeld handle es sich um eine Versicherungsleistung aus der Arbeitslosenkasse.
Kommentar von Wirtschaftsredakteur Michael Wegmer Die Daimler-Dividendenerhöhung ist taktlos!
Im vergangenen Jahr hat Daimler 700 Millionen Euro gespart - dank Kurzarbeitergeld aus öffentlichen Kassen. Jetzt die Dividende zu erhöhen, ist taktlos, kommentiert Michael Wegmer. mehr...
Daimlerchef Källenius hatte zuletzt darauf verwiesen, dass man für diese Leistungen aus der Arbeitslosenkasse auch viele Jahre lang viel Geld in die Sozialversicherung eingezahlt habe. Fast alle - 99,7 Prozent - der teilnehmenden Aktionärinnen und Aktionäre stimmten für die Erhöhung der Dividenden.
Daimler bekräftigt Geschäftsprognose
Der Autohersteller warf bei der Hauptversammlung einen optimistischen Blick in die Zukunft: Absatz, Umsatz und Gewinne sollen im laufenden Jahr deutlich höher ausfallen als 2020.
Den Weg dorthin scheinen die Stuttgarter bereits eingeschlagen zu haben. Zwischen Januar und März rechnet Daimler im wichtigsten Geschäftsfeld Mercedes Benz Cars&Vans mit höheren Absatz- und Umsatzzahlen. Dafür verantwortlich sei auch die hohe Nachfrage in China.
Daimler-Chef Källenius: Elektrifizierung schreitet voran
Konzern-Chef Ola Källenius betonte, bei E-Autos sei man mittlerweile gut aufgestellt. Das Unternehmen habe das breiteste Angebot aller Hersteller, vom Stadt-Auto bis zum Schwertransporter. Källenius kündigte außerdem an, die Elektrifizierung solle schneller gehen als bisher geplant: Das vor knapp zwei Jahren angekündigte Ziel einer CO2-neutralen Pkw-Neuwagenflotte bis 2039 solle früher erreicht werden.