Der Hersteller von Antriebstechnik und Thermomanagement konnte sich 2021 vom Corona-bedingten Einbruch des Vorjahres erholen: Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Allerdings schloss Mahle das Jahr unter dem Strich wieder mit einem Minus von 108 Millionen Euro ab - nach einem Gewinnverlust von 434 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020.
Mahle kommt also vorerst nicht aus den roten Zahlen heraus. Der Automobilzulieferer befindet sich mitten in der Transformation, dem Umbau des Konzerns. Alte, einst erfolgreiche Verbrenner- und Kolbentechnik ist inzwischen weit weniger gefragt.
Neue Produkte des Autozulieferers sind noch nicht erfolgreich
Neue Produkte, wie etwa ein moderner E-Motor, sind zwar mittlerweile im Angebot, zünden jedoch noch nicht in gleicher Weise. Hinzu kommen die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen etwa auf die Lieferketten - und seit Februar auch der Ukraine-Krieg.
Die Folge: Material-, Energie- und Frachtkosten haben sich für die Stuttgarter teils erheblich verteuert. Mahle muss also weiter sparen, Werke schließen und Stellen abbauen. Die Mitarbeiterzahl sank auf 71.300 Mitarbeitende weltweit - 900 weniger als noch vor einem Jahr.
Mahle muss sparen und investieren gleichzeitig
Zugleich muss der Autozulieferer aber auch weiter kräftig investieren. Ein Spagat und Kraftakt sei dies, so Finanzchef Michael Frick. Aufgrund der hohen geopolitischen Risiken und steigenden Kosten sei für das laufende Jahr daher auch keine Prognose möglich.
Streit über die Strategie für die Zukunft
Michael Frick leitet das Unternehmen nun zum wiederholten Mal als Interimschef. Der bisherige Konzernchef Matthias Arleth muss nach nur vier Monaten im Amt wegen unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Strategie des Konzerns gehen.
Krisenhilfe von Autoherstellern gefordert
Angesichts der Produktionsprobleme durch die Corona-Krise und den Ukraine-Krieg hat Mahle die Automobilhersteller zur Unterstützung aufgerufen. Die Pandemie und der Krieg führten zu immer größeren Lieferkettenproblemen und enormen Kostensteigerungen, erklärte Mahle-Finanzchef Michael Frick.
In den vergangenen beiden Jahren habe der Stuttgarter Konzern die mit der Pandemie verbundenen Belastungen zum großen Teil übernommen. Doch jetzt seien Automobilhersteller und Zulieferer gemeinsam gefordert, als Partner über eine faire Lastenverteilung aus dieser schwierigen Situation herauszufinden.