
Ein Blick auf die Besonderheiten der Landtagswahl in den 17 Wahlkreisen der Region Stuttgart zeigt bittere Niederlagen und Höhenflüge.
Grünen-Politikerin Muhterem Aras auch diesmal landesweite Stimmenkönigin
Schon bei der Landtagswahl 2016 gewann Muhterem Aras das Direkt-Mandat mit 42,4 Prozent im Landtagswahlkreis Stuttgart I und errang damit das beste Ergebnis aller Landtagskandidatinnen und -kandidaten im Land. Dieses Mal übertraf die Landtagspräsidentin diesen Erfolg sogar noch einmal: Sie steigerte ihr Ergebnis und holte 44,8 Prozent der Stimmen ihres Wahlkreises. Damit wurde sie zum zweiten Mal Stimmenkönigin bei einer Landtagswahl. Ministerpräsident Winfried Kretschmann schnitt zwar nicht ganz so gut ab wie Aras. Aber er konnte im Wahlkreis Nürtingen knapp vier Prozentpunkte mehr holen als 2016 und holte wieder das Direktmandat.
Susanne Eisenmann (CDU) verpasst Einzug in den Landtag
Die CDU-Spitzenkandidatin und Kultusministerin Susanne Eisenmann ist nicht in den Landtag gewählt worden. Sie kam in ihrem Wahlkreis Stuttgart II nur auf 21,7 Prozent der Stimmen. Das Direktmandat holte stattdessen der Grünen-Politiker Winfried Hermann mit 39,8 Prozent. Susanne Eisenmann hätte noch über das Zweitmandat in den Landtag einziehen können, aber auch dafür reichte das Wahlergebnis nicht. Das geht aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hervor.
Einziges CDU-Direkt-Mandat der Region in Geislingen
Von den zuletzt zwei Direktmandaten in der Region Stuttgart konnte die CDU nur noch eines behaupten - im Wahlkreis Geislingen. Dort hat sich CDU-Politikerin Nicole Razavi mit hauchdünnem Vorsprung zum vierten Mal das Direktmandat gesichert. Sie erreichte 27,9 Prozent der abgegebenen Stimmen, vor den Grünen mit 27,5 Prozent.
SPD-Hoch in Backnang
In Backnang steigerten sich die Sozialdemokraten um 3,3 Prozentpunkte auf 19 Prozent - das beste Ergebnis für die SPD in der Region Stuttgart. Damit zieht der Diplom-Mathematiker Gernot Gruber zum dritten Mal in Folge in den Landtag ein. Bemerkenswert ist das Ergebnis auch deshalb, weil die SPD in allen anderen Wahlkreisen Verluste einfuhr.
Stärkstes FDP-Ergebnis in Schorndorf
Das in der Region beste Ergebnis für die FDP holte der Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann im Wahlkreis Schorndorf mit 16,3 Prozent. Insgesamt gewinnt die FDP fünf Landtagsmandate in den 17 Wahlkreisen der Region Stuttgart über ein Zweitmandat.
AfD verliert an Unterstützung
Die AfD hat in Baden-Württemberg ein Drittel weniger Stimmen geholt als 2016. Im Wahlkreis Göppingen holte sie mit 12,3 Prozent ihr stärkstes Ergebnis in der Region. Hans-Jürgen Goßner zieht damit in den Landtag ein. Ein zweites Landtagsmandat in der Region Stuttgart bekommt der AfD-Mann Daniel Lindenschmidt. Er erreichte 12,1 Prozent der Wählerstimmen im Wahlkreis Backnang.