Ins Visier der Stuttgarter Zollbehörde ist vor allem ein Unternehmen im Rems-Murr-Kreis geraten, das medizinisches Fachpersonal an Kliniken vermittelt. Allein diese Firma habe mehr als 1,5 Millionen Euro Kurzarbeitergeld unrechtmäßig bezogen, so das Hauptzollamt Stuttgart. Die Behörde ermittelt seit November 2020 gegen das Unternehmen.
Knapp 18 Millionen Euro Schaden
"Wie in vielen anderen Bereichen stellt die Corona-Pandemie natürlich auch die Arbeit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor enorme Herausforderungen", sagte die Leiterin des Sachgebiets Finanzkontrolle Schwarzarbeit, Regierungsrätin Anna Lampel, bei der Vorstellung der Bilanz. 2020 wurden mehr als 1.100 Arbeitgeber in der Region Stuttgart überprüft und mehr als 2.500 Strafverfahren und knapp 900 Bußgeldverfahren eingeleitet. Die Schadenssumme beträgt fast 18 Millionen Euro.
Von der Kurzarbeit ist vor allem der Niedriglohnsektor betroffen. Dazu gehören beispielsweise die Bauwirtschaft, Gebäudereinigung sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe