Der in Tirol verschüttete 30-jährige Elitesoldat des Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw konnte nur noch tot geborgen werden. Wie die österreichische Polizei mitteilte, gelang es den Einsatzkräften am Freitagnachmittag, die Leiche des Mannes zu orten. Nach der Bergung wurde der Tote ins Tal gebracht.
Strobl drückt Anteilnahme und Mitgefühl aus
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) zeigte sich betroffen nach dem Tod des Soldaten. "Voller Anteilnahme und Mitgefühl denken wir an den tödlich verunglückten Soldaten des Kommandos Spezialkräfte in Calw", zitierte das Stuttgarter Innenministerium den Ressortchef am Samstag.
Bundeswehr-Soldaten trainierten im Gebirge
Der 30-jährige Soldat der Bundeswehr hatte am Donnerstagmittag am Gebirgszug Wilder Kaiser im österreichischen Kaisergebirge mit vier Kameraden trainiert. Das berichtet die Tiroler Landespolizeidirektion. Im Rahmen einer Gebirgsausbildung hatten die Elitesoldaten der Bundeswehr das Abseilen an einer 40 Meter hohen Felswand geübt. Das Training war Teil der Ausbildung zum Heeresbergführer, um auf den Kampf im Gebirge vorbereitet zu sein.
Nachdem der 30-jährige Lehrgangsteilnehmer aus dem Kreis Böblingen die Übung absolviert und sich ausgeklinkt hatte, habe er zu Fuß zum Ausgangspunkt der Gruppe zurückkehren wollen. Die vier Kameraden, die sich zu dem Zeitpunkt alle oberhalb der Steilwand befanden, hörten ein lautes dumpfes Rauschen. Danach konnten sie zu ihrem Kameraden keinen Kontakt mehr aufnehmen. Zwei Bergführer begaben sich zum Fuß der Wand und entdeckten eine abgegangene Felslawine.
Rettung abgebrochen: Gefahr eines erneuten Felssturzes
Die alarmierten Retter rückten mit starken Kräften an: Neben einem Polizei- und einem Rettungshubschrauber waren Helfer der Feuerwehr, der Alpinpolizei und der Bergwacht samt zweier Rettungshunde vor Ort. Dennoch mussten sie die Suche in dem schwer zugänglichen Gelände auf 1.682 Metern Höhe in der Nacht erfolglos abbrechen. Der Grund: Weitere Felsabgänge waren nicht auszuschließen.
Ein Spezialist der Tiroler Landesgeologie begutachtete am Freitag die Unfallstelle. Er schätzte die Menge an Gestein auf rund 50 Kubikmeter, darunter auch Brocken in der Größe eines VW-Busses. Bei der folgenden Bergung wurde die Alpinpolizei von Spezialisten des österreichischen Bundesheers unterstützt.
Ausbildung von KSK-Soldaten zu Heeresbergführern
Die vier Kameraden des Opfers blieben unverletzt. Sie werden psychologisch betreut. Ein Pressesprecher des Kommando Spezialkräfte bestätigte gegenüber dem SWR, dass die Soldaten mittlerweile auf dem Rückweg nach Calw seien. "Das KSK hält Verbindung zu den Behörden und Rettungskräften vor Ort und unterstützt in jeder geeigneten Weise", erklärte der Sprecher. Nähere Angaben zum verunglücken Soldaten wolle man nicht machen. Man sei aber in Gedanken bei den Angehörigen, Freunden und Kameraden.