
Verbote den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen, eine FFP2-Maskenpflicht oder strikt voneinander getrennt arbeitende Schichten - auch in der Region Stuttgart bereiten sich Unternehmen und Institutionen der sogenannten kritischen Infrastruktur mit verschärften Maßnahmen auf mögliche Personalausfälle durch die Omikron-Variante des Coronavirus vor.
Dreischichtbetrieb und FFP2-Maskenpflicht bei der Feuerwehr
Die Stuttgarter Berufsfeuerwehr hat ihre Schutzmaßnahmen verstärkt. Sprecher Daniel Anand betonte am Montag, dass diese schon seit Beginn der Pandemie hoch gewesen seien. Unter anderem sei stets die Maskenpflicht in Gebäuden und Fahrzeugen einzuhalten. Nun sei eine noch strengere Trennung der Schichten durchgesetzt worden. Dafür habe man das Personal auf den fünf Feuerwachen in Stuttgart in drei Schichten geteilt, so Anand. Diese hätten untereinander keinerlei Berührungs -und Kontaktpunkte und sorgten so für einen Ersatz im möglichen Quarantänefall.
Die Feuerwehr Ludwigsburg hat zum 27. Dezember ihre Maßnahmen ebenfalls verschärft. Ihre sogenannte Notfallplanung setzt dabei vor allem auf einen verstärkten Einsatz von geimpften und genesenen Feuerwehrleuten. Außerdem gibt es eine FFP2-Maskenpflicht, verringerte Kontaktzeiten und einen verstärkten Einsatz von Corona-Schnelltests.

Mögliche Verzögerung bei der Müllabholung
Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen bereitet sich auf deutlich mehr Personalausfälle durch die Omikron-Variante vor. In einer Mitteilung vom Montag heißt es unter anderem, man habe die Arbeitszeiten der Müllwerker entzerrt, um etwaige Ansteckungen in der Belegschaft zu verhindern. Durch diese Entzerrung könnte es jedoch dazu kommen, dass sich die gewohnten Leerungszeiten der Biomülltonnen um wenige Stunden verschieben.
"Sollte es gleichwohl zu einem Corona-bedingten Ausfall eines nicht unerheblichen Teils der Belegschaft kommen, werden wir uns zunächst auf die Rest- und Biomüllabfuhr konzentrieren."

Netze BW: Nutzung von Bussen und Bahnen für Mitarbeitende untersagt
Die Netze BW, der größte Betreiber von Strom, Gas und Wasser Netzen in Baden-Württemberg, hat seine Sicherheitsmaßnahmen wegen der aktuellen Coronalage weiter verschärft. So dürften Mitarbeitende in kritischen und systemrelevanten Bereichen den öffentlichen Personennahverkehr nicht mehr nutzen. Das habe die Netze BW angeordnet, so eine Sprecherin des Unternehmens. Damit verschärfe man punktuell und mit Augenmaß die aktuellen Coronamaßnahmen. Bereits seit Dezember habe man diese wieder hochgefahren, heißt es weiter. Das bedeutet etwa: Schichtübergaben nur mit FFP2-Masken, tägliche Tests des Leitstellenpersonals und die Arbeit in voneinander getrennten Schichten. Falls sich die Coronalage weiter verschärfen sollte, hat die Netze BW weitere Notfallpläne entwickelt. Laut der Sprecherin sehen diese beispielsweise vor, infizierte aber weitgehend symptomfreie Angestellte in separierten Schichten einsetzen zu wollen.