Der Oldtimer-Spezialist Klaus Kienle ist mit 77 Jahren gestorben. Er wurde am Dienstag tot in seinem Wohnhaus in Leonberg aufgefunden, wie die "Stuttgarter Zeitung" zuerst berichtete. Ein Fremdverschulden werde ausgeschlossen.
Plötzlich stehen Betrugsvorwürfe im Raum
Für viele war er die Ikone der deutschen Automobilrestauration. Jahrzehntelang war seine Kundenliste voller schillernder Persönlichkeiten. Prominente Sportler, Reiche, Könige aus aller Welt kauften in Baden-Württemberg, in Stuttgart, ihren exklusiven Oldtimer. Klaus Kienle war auf Mercedes-Modelle spezialisiert, besonders der Mercedes 300 SL war sein Fachgebiet. Millionen hat er für einzelne, scheinbar exklusive Modelle kassiert. Bis schließlich Käufer stutzig wurden.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ermittelten wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug im Zusammenhang mit Oldtimern. Der Vorwurf: Schummeleien mit Fahrzeug-Identifikationsnummern (die sogenannte FIN).
Millionengeschäft mit alten Autos? Oldtimer-Firma aus Ditzingen weist Vorwürfe der Fälschung zurück
Ein auf wertvolle alte Autos spezialisierter Händler steht im Verdacht, professionelle Doubletten von millionenteuren Oldtimern verkauft zu haben. In einer Stellungnahme weist der Händler nun alle Vorwürfe zurück.
Geplantes Strafverfahren kann nicht mehr durchgeführt werden
Der schon vorher durch schwere Corona-Jahre angeschlagene Betrieb ging insolvent. Die Klassikabteilung des Unternehmens Mercedes-Benz kaufte schließlich den Betrieb, kaufte Ersatzteillager, Werkzeuge und übernahm einen Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen geringen Millionenbetrag.
Ein erstes Strafverfahren wäre in Kürze eröffnet worden.
In der ARD Mediathek ansehen: Dokumentation "Skandal um Oldtimer - der tiefe Fall des Klaus Kienle"