Nachdem der Immobilienkonzern Vonovia angekündigt habe, bundesweit 67.000 Wohnungen in den nächsten Jahren wieder zu verkaufen, sollten die Stadt Stuttgart und das Land die Initiative zum Rückkauf ergreifen, fordert der Mieterbund. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) fordert der Stuttgarter Mieterverein, dass die Stadt rund 3.500 Vonovia-Wohnungen erwirbt.
Privatisierung könnte Mieter verdrängen
Landesweit geht es um eine Übernahme von rund 18.000 Vonovia-Wohnungen unter Beteiligung der Kommunen. In einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schreibt der Landesvorsitzende des Mieterbundes, Rolf Gaßmann, dass eine Privatisierung dieser Wohnungen für viele Mieter mit kleinem Einkommen durch unbezahlbare Mieten und Eigenbedarfskündigungen verdrängt werden könnten. In Baden-Württemberg gebe es nur noch 50.000 Sozialmietwohnungen, kritisiert Gaßmann.
Regelung zum Schutz der Mieter 2012
Im Jahr 2012 hatte eine bayrische Immobiliengesellschaft knapp 21.000 Wohnungen von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übernommen. Damals waren Regelungen zum Schutz der Mieter in einer Sozialcharta vereinbart worden. Es war seinerzeit einer der größten Immobilien-Deal in Deutschland seit Jahren. Vonovia hatte dann 2015 ein Großteil der Wohnungen abgekauft.