Impfen gegen Corona in Stuttgart: Auch auf dem Stuttgarter Marienplatz ist viel los, wenn der Impfbus hier Halt macht. (Foto: SWR, Sybille Müller)

Impfangebote wieder stark gefragt

Lange Warteschlangen vor dem Impfbus in Stuttgart

Stand

Die Impfzentren sind geschlossen und Corona-Tests inzwischen kostenpflichtig - was sich offenbar auf die Impfbereitschaft auswirkt. Aber sind die Impfangebote ausreichend?

Wer in diesen Tagen an einem Impfbus vorbeikommt, sieht davor häufig lange Warteschlangen. Das ist zum Beispiel in Stuttgart auf dem Schlossplatz und dem Marienplatz so, aber auch in Esslingen und Wendlingen (Kreis Esslingen), wo der Impfbus kürzlich Halt gemacht hatte. Die Warteschlangen verlangen von den Impfwilligen bequeme Schuhe, denn es dauert seine Zeit. Eine Studentin wartet bereits seit drei Stunden.

"Ich muss jeden Tag eine 3G-Regel vorzeigen. Statt die ganze Zeit für einen Antigentest zu zahlen, gehe ich zum Impfen. Dann habe ich es hinter mir." 

Zwar variiert je nach Standort des Impfbusses die Nachfrage nach Corona-Impfungen. Besonders auf dem Stuttgarter Schlossplatz beispielsweise gibt es viel Laufkundschaft. Aber die Stadt Stuttgart hat schon den Eindruck, dass sich hier das Ende der kostenlosen Schnelltests widerspiegelt, so der Sprecher der Stadtverwaltung Stuttgart, Sven Matis. Es sei schön zu sehen, dass die Nachfrage nach Impfungen erneut steigt.

"Offensichtlich fühlen sich jetzt mehr Menschen motiviert dadurch, dass die Tests für sie jetzt nicht mehr kostenlos sind, sich nun doch impfen zu lassen."

Wenn die Nachfrage so groß ist, müsse auch das Angebot ausgeweitet werden, so Stadtsprecher Matis. Besonders sollen noch mehr Hausarztpraxen für offene Impfangebote gewonnen werden. Das Angebot des Impfbusses, der von der Stadt Stuttgart und dem Klinikum Stuttgart gesteuert wird, solle aber so bleiben wie es ist. Außerdem gebe es ja noch die beiden Corona-Schwerpunktpraxen in der Stadt, am Marienplatz und in Stuttgart-Vaihingen.

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Lange Schlangen auch vor Impfbus im Kreis Esslingen

Auch im Kreis Esslingen tourt ein Impfbus durch Städte und Gemeinden und auch dort gibt es teils lange Warteschlangen. Das bestätigten die Malteser Neckar-Alb, die den Impfbus dort im Auftrag des Landes Baden-Württemberg betreiben. Malteser-Chef Mark Lippe sagte dem SWR, seit der Schließung der Impfzentren sei die Nachfrage sehr groß. Man verzeichne großen Ansturm an jeder Station mit Warteschlangen von teilweise bis zu hundert Personen. Besonders jüngere Menschen würden sich bei ihnen am Impfbus gegen Corona impfen lassen, sagte Lippe. Aktuell seien über die Hälfte davon Erstimpfungen. Viele jüngere Menschen hätten überhaupt keine Hausarztversorgung, stellten die Malteser fest. Denen falle es jetzt schwer, sich nach Schließung der Impfzentren impfen zu lassen.

Impf-Entscheidung fällt offenbar oft spontan

Viele Menschen entscheiden sich recht spontan für eine Impfung, so die Erfahrung einer Ärztin, die im Stuttgarter Impfbus im Drei-Minuten-Takt täglich schon mal um die 100 Spritzen setzt.

"Das merkt man daran, dass viele Menschen keinen Impfpass dabeihaben und dass sie von uns ein Ersatzdokument brauchen."

Das baden-württembergische Sozialministerium hat auf SWR-Anfrage mitgeteilt, dass auch die Verantwortlichen im Ministerium ein starkes Interesse an den Impfbussen beobachten. Auch im Ministerium werde vermutet, dass das mit dem Ende der kostenlosen Bürgertests und der kommenden optionalen 2G-Regelung zusammenhängen könnte. Das Ministerium will die Lage nach eigener Aussage weiter im Auge behalten und bei Bedarf mit möglichen Aufstockungen bei den Impfangeboten reagieren.

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