Der niedrige Wasserstand werde sich zwar ausweiten, extremes Niedrigwasser liege im Regierungsbezirk Stuttgart aber nicht vor, teilte das Regierungspräsidium auf Anfrage des SWR mit. So waren den Angaben nach Mitte der Woche im Einzugsgebiet des Neckars mehr als die Hälfte der Wasserstände niedriger als die Tiefststände in einem durchschnittlichen Jahr.
Niedrigwasser in zahlreichen Gewässern
Von Januar bis Juni 2022 fielen in Baden-Württemberg nur rund 80 Prozent des Gebietsniederschlages, der im langjährigen Mittel für diesen Zeitraum üblich sei. Gleichzeitig ergaben die Messungen überdurchschnittliche Lufttemperaturen. Auch der Juli sei bisher zu trocken und zu warm. Als Folge dessen habe sich in zahlreichen kleineren und mittleren Gewässern des Landes Niedrigwasser entwickelt.
Bei extremem Niedrigwasser können Landratsämter und Stadtkreise Wasserentnahmen aus oberirdischen Gewässern beschränken oder auch untersagen.
Kleinlebewesen ziehen sich in tiefere Wasserzonen zurück
Niedrigwasser bedeute zunächst eine Zunahme trockener Flächen im Uferbereich von Gewässern. Kleinere Bäche können bei langanhaltender Trockenheit auch ganz austrocknen. Eine Folge wäre zunächst, dass Arten sterben, die dem Wasserstand nicht oder nicht schnell genug folgen können. Fische und viele Kleinlebewesen ziehen sich dann in tiefere Wasserzonen zurück. Sie laufen dann Gefahr von größeren Fischen gefressen zu werden. Hohe Ausfälle ganzer Jungfischgenerationen könnten dann die Folge sein, so das Regierungspräsidium.
Die überdurchschnittlich hohen Lufttemperaturen und die lange Sonnenscheindauer können zusammen mit den geringen Wasserständen zudem hohe Wassertemperaturen zur Folge haben.