Seit Tagen zeigen die Thermometer in der Region Stuttgart um die 30 Grad oder mehr an. Am Dienstag und Mittwoch soll es am heißesten werden, so die momentanen Vorhersagen. Einige Kommunen in Baden-Württemberg wie Mannheim haben Hitzeaktionspläne, um für heiße Wetterphasen gerüstet zu sein. Dazu gehören beispielsweise die Kooperationen von Gesundheitseinrichtungen und Katastrophenschutz. In der Region Stuttgart sucht man solche Aktionspläne bislang vergebens. Die Kommunen setzen vor allem auf Info-Blätter.

Die Stadt Stuttgart hat nach eigenen Angaben keinen "Notfallplan Hitze". Die Pressestelle teilte auf SWR-Anfrage mit, es gebe generelle Pläne, wie die Verwaltung bei außergewöhnlichen Lagen handlungsfähig bleibe. Diese seien aber nicht auf Hitze konzentriert. Feuerwehr und Forstamt hätten die Lage in den Wäldern im Blick. Für die Bevölkerung habe das Gesundheitsamt außerdem einen 13-seitigen Flyer zusammengestellt mit Informationen, wie man sich bei Hitze richtig verhält. Zielgruppen sind vor allem Ältere, Pflegebedürftige und übergewichtige Menschen.
Viel Trinken und Sonnencreme empfohlen
In der Info-Broschüre wird beispielsweise empfohlen, am Tag zirka 1,5 Liter zu trinken. Wie das von morgens bis abends über den Tag verteilt aussehen könnte, zeigt ein Trinkplan. Außerdem gibt es Tipps dazu, welcher Hauttyp welchen Lichtschutzfaktor bei Sonnencreme benötigt und was bei einem Hitzschlag zu tun ist.

Ludwigsburg setzt auf kühle Orte
Auch die Stadt Ludwigsburg hat bisher keinen Hitzeaktionsplan. Es gibt aber erste Vorüberlegungen dazu, heißt es aus dem Rathaus. Infos über Verhaltensregeln bei schweißtreibender Hitze gibt es in der Infobroschüre "Tipps für heiße Zeiten". Und kühle Orte in der Stadt sind auch in der Stadtinfokarte aufgeführt. Darüber hinaus gibt es für bestimmte Zielgruppen wie Familien mit kleinen Kindern, ältere Menschen sowie Sportlerinnen und Sportler zielgruppenspezifische Plakate. Die sind in den Sommermonaten an entsprechenden Einrichtungen ausgehängt.
Der Aktionstag in Ludwigsburg am Samstag
Am kommenden Samstag, 23. Juli, findet außerdem ein Aktionstag „Ludwigsburg kühlt sich ab!“ zur Information und Sensibilisierung der Stadtbevölkerung statt. Auf Liegestühlen kann man sich erholen und bei Wasserspielen Abkühlung finden.
Göppingen setzt auf das Robert-Koch-Institut
Auch der Landkreis Göppingen verfügt noch über keinen Hitzeaktionsplan. Die Kreisverwaltung plant, dass in der Kommunalen Gesundheitskonferenz, auf der sich Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitsbereiches aus dem Kreis Göppingen regelmäßig austauschen, dieses Thema besprochen wird. Um kurzfristig auf die derzeitige Hitzewelle zu reagieren, verweist das dortige Gesundheitsamt online auf das Robert Koch-Institut. Dort gibt es nützliche Verhaltenstipps und Infos für den Umgang mit Hitze. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nimmt dabei gefährdete Gruppen ab 65 Jahre in den Fokus.