Der 4.600 Tonnen schwere östliche Brückenteil ist am Mittwoch um gut zehn Meter verschoben worden, damit ein acht Meter tiefer Spalt zwischen den beiden Brückenwerken final geschlossen werden konnte.
Bundesverkehrsministerium: Das gab es noch nie in Deutschland
Gut zwei Stunden dauerte das Spektakel. Laut Regierungspräsidium Stuttgart fand ein solcher Querverschub, bei dem auch die Mittelpfeiler und Fundamente verschoben wurden, in dieser Größenordnung zum ersten Mal in Deutschland statt. Gerhard Rühmkorf vom Bundesverkehrsministerium sprach von einem "Highlight der Ingenieurskunst".
"Das hatten wir noch nie. Da haben Ingenieure neue Wege beschritten."
Das Zusammenfügen der beiden Brückenteile erfolgte durch eine hydraulische Verschubanlage. Baubeginn für die neue Gumpenbachbrücke war im Januar 2020. Der Verkehr läuft während der Bauarbeiten weiter. Im Oktober 2021 war ein marodes Brückenteil gesprengt worden.

Kosten für neue Gumpenbachbrücke: 27 Millionen Euro
Die Gumpenbachbrücke bildet ein Nadelöhr zwischen Stuttgart und Ludwigsburg auf der B27 und wird um zwei Spuren erweitert. Die Kosten für den Neubau werden mit 27 Millionen Euro angegeben. Die Vorgängerbrücke von 1954 war mit die erste Spannbetonbrücke der Republik und nach gut 70 Jahren und bis zu 50.000 Fahrzeugen täglich laut Gutachtern "durchgefahren".
Die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay (Grüne) erklärte, dass bei der Gumpenbachbrücke darauf geachtet wurde, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten: "Wir haben so geplant und gebaut, dass die B27 während den Arbeiten weiterhin befahren werden konnte."
Verkehr soll ab Mai wieder über die Gumpenbachbrücke fließen
Mit dem Verschub des neuen östlichen Brückenbauwerks stehen die Bauarbeiten kurz vor dem Abschluss. Der Verkehr soll laut Planung ab Mai wieder über die Gumpenbachbrücke fahren. Endgültig fertig wird die Brücke dann im Herbst diesen Jahres.