Seit Mitte vergangener Woche hatte die Gemeinde Neckartailfingen (Kreis Esslingen) vom Baden im Aileswasensee abgeraten. Der Grund: Bei einer Routineprobe vom 8. August hatten die Behörden eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Fäkalbakterien festgestellt. Aktuell zeigt die Badegewässer-Karte Baden-Württemberg noch eine Meldung für den Aileswasensee - diese ist aber nach Angabe der Gemeinde veraltet. "Die Werte sind nun wieder so gut, dass man im See ohne Abraten wieder baden kann", erklärte eine Sprecherin der Gemeinde auf SWR-Anfrage. "Man geht von einer verunreinigten Probe etwa durch Entenkot aus."
Keine Warnung mehr von Baden im Aileswasensee
Auch die Warnschilder am Seeufer seien mittlerweile abgebaut. "Grundsätzlich haben wir eine gute Wasserqualität in dem See", sagte die Sprecherin. Wie üblich würden weiterhin regelmäßige Routineproben genommen und die Ergebnisse zur Wasserqualität auf der Homepage veröffentlicht. Der See war im Juni schon einmal gesperrt - der Grund damals waren Blaualgen.
Blaualgen im Baggersee Plüderhausen
Blaualgen sind aktuell auch im Badesee in Plüderhausen (Rems-Murr-Kreis) ein Problem. Der Baggersee direkt an der Grenze zum Ostalbkreis ist derzeit der einzige Badesee in der Region Stuttgart, an dem Baden offiziell nicht möglich ist: Anfang vergangene Woche hatte die Gemeinde den See wegen der Bakterien gesperrt.
"Der Grenzwert ist deutlich überschritten", sagte Bürgermeister Benjamin Treiber (CDU). Die derzeitige Hitze und die Wasserknappheit verstärkten den Algenwuchs: "Wir haben aktuell eine sehr hohe Wassertemperatur", erklärt Treiber. Anfangs war nur der Flachwasserbereich gesperrt, in dem sich für gewöhnlich Kinder aufhalten. Nun rät die Gemeinde für den ganzen See vom Baden ab.
Gemeinde hofft auf verbesserte Wasserqualität
Trotz aufgestellter Hinweisschilder gehen nach Angaben des Bürgermeisters derzeit Leute in dem See baden. "Jeder muss selber wissen, wie er damit umgeht", so Treiber. Aus dem Wasser gezogen werde niemand.
Die Gemeinde will im Laufe der Woche erneut die Wasserqualität messen. Rein optisch habe sich die Wasserqualität bereits jetzt etwas verbessert. "Wir hoffen, dass die Messwerte das auch bestätigen", sagte Treiber.
Algenproblem wurde wissenschaftlich untersucht
Der Baggersee am Ufer der Rems hat seit Jahren Probleme mit Blaualgen. Mittlerweile hat eine Studentin sogar eine Masterarbeit zur Wasserqualität erstellt. Auch wenn darin keine wissenschaftlich eindeutige Ursache benannt werden konnte, woher die Algenblüte nun ganz genau kommt, hat die Gemeinde Plüderhausen dennoch versucht, die Ratschläge aus der Arbeit umzusetzen.
Regeln für Badegäste gegen Blaualgen
So werden die Besucher aufgefordert, nicht ins Wasser zu urinieren und sich vor dem Baden abzuduschen. "So können die Badegäste mithelfen, dass sich die Blaualge nicht ausbreitet", sagt Treiber. Daneben hat die Gemeinde Steine aus dem See entfernt, um die Wasserzirkulation zu verbessern.
Außerdem hat sie dafür gesorgt, dass das Ufer weniger stark bewachsen ist, um für weniger Laub im Wasser zu sorgen. Darüber hinaus will die Gemeinde Gänse durch verschiedene Maßnahmen möglichst vom Badesee fernhalten, weil ihr Kot nicht zuletzt der Wasserqualität schadet.
2021 trat das Algenproblem früher auf
Erste Erfolge der kommunalen Maßnahmen würden sich schon zeigen, sagt Plüdershausens Bürgermeister Treiber. Während es im Jahr 2021 schon im Frühsommer Algenprobleme gab, sei es in diesem Jahr erst im August dazu gekommen. Zufrieden sei die Gemeinde damit aber noch nicht.