Ein Zug fährt auf der Gäubahnstrecke durch den Kreis Böblingen.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Johner)

Zugstrecke Stuttgart - Singen

Protest gegen Abkoppelung der Gäubahn von S21

Stand

Eine Initiative setzt sich dafür ein, dass Züge auf der Gäubahn auch nach der Fertigstellung von Stuttgart 21 weiter bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren. Diese Woche gibt es Aktionen.

Entlang der Gäubahn von Stuttgart nach Singen (Kreis Konstanz) hat es am Dienstagmorgen eine konzertierte Informationsoffensive gegeben. So hat die Initiative "Wir wollen zum Hauptbahnhof" Fahrgäste auf etlichen Bahnhöfen angesprochen und Informationsflyer verteilt. Hintergrund der Aktion ist, dass mit Inbetriebnahme des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart die Gäubahn vom Bahnnetz in Stuttgart abgekoppelt werden soll.

Initiative: Viele Bahnreisende kennen die Pläne der Bahn nicht

Die Pläne der Bahn scheinen bislang viele Fahrgäste nicht zu kennen. Einige seien informiert gewesen, sagte Markus Tittelbach von der Initiative. Die "Breite der Bahnfahrenden" habe das aber noch nicht erreicht.

"Bei den meisten war es Überraschung und Erschrecken: Was machen wir denn dann?"

Auch künftig soll das Gespräch mit Fahrgästen gesucht werden, allerdings nicht so konzertiert wie am Dienstag. Da war die Initiative nach eigenen Angaben unter anderem auf den Bahnhöfen Konstanz, Singen, Rottweil, Oberndorf (Kreis Rottweil), Herrenberg (Kreis Böblingen) und Böblingen.

Forderung: Züge sollen bis zum Hauptbahnhof in Stuttgart weiterfahren

Die Initiative kritisiert, dass die als Alternative geplante Bahnstrecke über den Flughafen Stuttgart nicht bis zur geplanten Inbetriebnahme des neuen Tiefbahnhofs fertig gebaut sein wird. Die Züge der Gäubahn würden also in Stuttgart-Vaihingen enden, was für Reisende Umstiege und längere Fahrzeiten bedeuten würde. Bis die neue Verbindung der Gäubahn zum neuen Tiefbahnhof gebaut sein wird, fordert die Initiative den Weiterbetrieb einiger Gleise am bisherigen Stuttgarter Hauptbahnhof.

Die Initiative wird unter anderem unterstützt von den Oberbürgermeistern von Singen, Böblingen und Konstanz. Sie versteht sich als Zusammenschluss von Fahrgästen der Gäubahn, die auch künftig mit dem Zug den Stuttgarter Hauptbahnhof bequem und direkt erreichen möchten.

Die Zukunft der Gäubahn war auch Thema bei einem Krisentreffen im Stuttgarter Rathaus. Darüber hat der SWR am 15. Juli 2022 berichtet:

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Es war ein Krisentreffen, zu dem Stuttgarts Oberbürgermeister Nopper ins Rathaus eingeladen hatte. In der nicht öffentlichen Sitzung wurde nun ein Faktencheck zum Erhalt der Gäubahn beschlossen.

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Zwei Faktenchecks zu einem Thema

An diesem Freitag (25. November) findet in Stuttgart ein ganztägiger "Faktencheck" zur Gäubahn statt. Eingeladen hat der Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn. Laut Einladungsschreiben kommen dabei insbesondere zwei Vertreter der Bahn zu Wort. Das kritisiert der ökologische Verkehrsclub VCD und hat zusammen mit dem Fahrgastverband Pro Bahn und dem Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) bereits am Dienstag einen eigenen "Faktencheck" der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin wird erklärt, dass die beste Lösung wäre, wenn Züge aus Richtung Böblingen und Singen auch künftig weiter bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren könnten. Als zweitbeste Lösung wird eine Verlängerung der Stuttgarter S-Bahn über Herrenberg hinaus bis Horb dargestellt. Allerdings sei dies keine Lösung für Fahrgäste, die von weiter weg - also vom Bodensee oder der Schweiz - kommen würden, so der Fahrgastverband.

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