Erst vor wenigen Tagen waren am Stuttgarter Flughafen Feuerwehr und Polizei in Alarmbereitschaft versetzt worden. Es stellte sich heraus, dass Chlorgas entstanden war, weil eine Putzkraft Chemiekalien falsch gemischt hatte. Zwei Menschen mussten nach dem Vorfall auf dem US-Airfield am Stuttgarter Flughafen ins Krankenhaus.
Stuttgarter Werksfeuerwehr soll sich auf brennende Flugzeuge vorbereiten
Künftig soll die Stuttgarter Flughafenfeuerwehr selbst bei dramatischeren Einsätzen noch besser gewappnet sein, beispielsweise im Fall von brennenden Passagierflugzeugen. Der Flughafen Stuttgart kaufte dazu eine Übungsanlage, die an diesem Dienstag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Es handelt sich dabei um acht Container, die so zusammengebaut werden, dass sie wie ein Verkehrsflugzeug in der Größe eines Airbus A320 oder einer Boeing 737 aussehen.

Die Feuerwehrleute sollen damit beispielsweise trainieren, wie sie bei Feuer in den Triebwerken vorgehen sollen oder wie man Passagierinnen und Passagiere sicher aus einem komplett brennenden, vollbesetzten Flugzeug bringt. Andreas Rudlof, der Leiter der Abteilung Brandschutz und Gefahrenabwehr am Flughafen Stuttgart, teilte dazu mit: "Mit der Brandsimulationsanlage können wir jetzt regelmäßig die realitätsnahe Bekämpfung echter Brände üben." Praktische Erfahrung mit echtem Feuer zu sammeln sei lehrreicher, als sich in vielen theoretischen Lehrgängen damit zu befassen.

Die neu gekaufte Trainingsanlage ist nach eigenen Angaben die weltweit modernste für Flughafenfeuerwehren und kostet demnach rund zwei Millionen Euro.
Gemeinsames Projekt der Flughäfen Stuttgart, Bremen und Hannover
Der Flughafen Stuttgart teilt sich diese Kosten - genauso wie die Anlage selbst - mit den Flughäfen Bremen und Hannover. Denn da es sich um eine bewegliche Übungsanlage handelt, können und sollen auch die Werksfeuerwehren der anderen beiden Flughäfen damit für das Worst-Case-Szenario trainieren können. In Stuttgart ist die erste praktische Übung für Ende April geplant.

Der Kauf war auch deswegen unumgänglich, weil der Flughafen bis jetzt keine eigene Trainingsmöglichkeit hatte. Stattdessen musste die Werksfeuerwehr zu Übungszwecken zum Frankfurter Flughafen fahren. Das ist jedoch nicht mehr möglich.
Keine Katastrophen-Übung, keine Flughafen-Lizenz
Gleichzeitig verlangen die Flughafen-Aufseher der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) regelmäßige Übungen der Werksfeuerwehren an solchen Anlagen. Andernfalls können Flughäfen die Lizenz dafür verlieren, weiter Passagierflugzeuge abzufertigen.