Auftraggeber bleiben im Dunkeln

Urteil: Vier Jahre Haft für Anschlag auf Pizzeria in Eislingen

Stand

Von Autor/in Christian Spöcker

Zwei Jugendliche kamen aus den Niederlanden in den Kreis Göppingen, um ein Lokal anzugreifen. Dabei wurden zwei Männer verletzt. Nun hat das Landgericht Ulm das Urteil verkündet.

Das Landgericht Ulm hat zwei 17-Jährige zu einer Jugendstrafe von jeweils vier Jahren verurteilt. Das teilte das Gericht am Montagnachmittag mit. Sie seien schuldig wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter Brandstiftung mit Todesfolge. Tatort war eine Pizzeria in Eislingen an der Fils (Kreis Göppingen). Verurteilt wurden die beiden Jugendlichen auch wegen gefährlicher Körperverletzung jeweils in zwei tateinheitlichen Fällen und wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.

Das Gericht ist davon überzeugt, dass die beiden Jugendlichen für den Anschlag im vergangenen August aus dem niederländischen Amsterdam nach Eislingen kamen. Sie seien dazu von jemandem beauftragt worden, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts - doch von wem, das sei auch am Ende des Prozesses unklar geblieben. Ziel sei es gewesen, die Pizzeria "mittels eines Spreng- bzw. Brandsatzes zu zerstören". Die beiden Jugendlichen hätten in Kauf genommen, dass bei der Tat Personen verletzt oder sogar getötet würden.

Eislingen an der Fils

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Nähere Details zum Ablauf der Tat machte das Gericht in seiner Mitteilung nicht. Kurz nach der Tat im August 2024 hatte es geheißen, zunächst sei eine Fensterscheibe der Pizzeria eingeworfen worden. Durch das entstandene Loch habe dann mindestens einer der Tatverdächtigen einen Spreng- oder Brandsatz in das Lokal geworfen. Dieser explodierte unmittelbar danach im Gastraum.

Psychische Probleme nach Anschlag in Eislingen

Zwei Männer im Alter von 56 und 53 Jahren befanden sich während der Explosion im Lokal. "Bei den beiden Personen, die sich im Gebäude befanden, traten infolge der Tat psychische Probleme auf, bei einer der beiden Personen auch Probleme mit dem Gehör", teilte das Gericht über die beiden Opfer nun mit. Wegen des Alters der beiden Angeklagten war die Öffentlichkeit zu dem Prozess nicht zugelassen gewesen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Einen Zusammenhang des Anschlags mit der Schussserie in der Region Stuttgart besteht wohl nicht. Anders dagegen ein Angriff in Eislingen im Februar 2023: Dabei ging es um Schüsse auf eine Gruppe vor einer Shisha-Bar. Vor etwa zwei Monaten wurde deshalb ein Mann verurteilt. Der 26-Jährige hatte nach Ansicht des Stuttgarter Landgerichts am Steuer eines Wagens gesessen, aus dem geschossen wurde. Der Beschuldigte wurde deshalb zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

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