In Donzdorf (Kreis Göppingen) setzen sie schon lange auf eine unabhängige Stromversorgung. Ein Drittel des Bedarfs wird bereits durch eine Photovoltaikanlage und eine Hackschnitzelanlage produziert. Ein zusätzliches Drittel könnte über neue Photovoltaikanlagen auf 4,5-Hektar Ackerland gedeckt werden, meint Bürgermeister Martin Stölzle (parteilos).
Kritik kommt von den Grünen im Stadtrat. Die stecken im Dilemma: einerseits wollen sie grüne Energie, andererseits aber auch grüne Landwirtschaft. "Es geht um wertvolle Ackerflächen", mahnt die Grünen Stadträtin Kathinka Kaden. Im Filstal sei man schon an vielen Stellen zugebaut. Daher müssten möglichst viele Hektar Ackerfläche bewahrt werden.
Donzdorfer Bürgermeister möchte Diskussion über Photovoltaikanlagen
Soll heißen: Photovoltaikanlagen gerne – aber nicht hier. Schließlich sei erst vor einem Jahr ein geplantes Gewerbegebiet an dieser Stelle in einem Bürgerentscheid abgelehnt worden. "Da war eine glasklare Aussage von über zwei Dritteln der Bevölkerung: Wir wollen hier keine Versiegelung. Der Flächenfraß muss ein Ende haben“, sagt Kaden. Der Bürgermeister kontert: "Der Boden bleibt ja letztendlich unbearbeitet. Man kann sogar zur Biodiversität beitragen, indem man dort entsprechende Unterpflanzungen macht.“
Martin Stölzle wünscht sich eine öffentliche Diskussion über mögliche Photovoltaikanlagen auf der Donzdorfer Ackerfläche. Sollte es nach seinen Plänen gehen, könnte Donzdorf bald zwei Drittel des eigenen Strombedarfs selbst produzieren.