Impfen im Trauzimmer

Nach schwerer Corona-Erkrankung setzt sich Degerlocher Bezirksvorsteher für Impfstelle im Rathaus ein

Stand

Degerloch bekommt in Bezirksrathaus ein feste Impfstelle. Der Bezirksvorsteher Marc-Oliver Lutz hat sich dafür stark gemacht, nachdem er lange nicht wusste, ob er seine Corona-Infektion überlebt.

Der heute 45-jährige hatte sich im April letzten Jahres mit dem Corona-Virus infiziert. Seine Krankengeschichte war dramatisch: sechs Wochen auf der Intensivstation, zwei Wochen künstliche Beatmung, fünf Tage künstliches Koma.

"Es war unterm Strich die Hölle auf Erden"

Marc-Oliver Luz musste zunächst einmal wieder lernen zu atmen. Dann kamen das Essen und das Laufen, alles musste wieder trainiert werden. Erst lief er über den Krankenhausflur, dann kamen kleine Spaziergänge und erste sportliche Übungen dazu. Es war ein harter Kampf, sagt er, aber es ging "Schritt für Schritt zurück ins Leben".

Auch wegen dieser Leidensgeschichte setzt er sich besonders für den Kampf gegen die Pandemie ein. Degerloch war eine der ersten Bezirke, die eine Schnellteststelle hatten. Nun wird es ab dem 10. November und vorerst bis Jahresende im Bezirksrathaus eine feste Impfstelle geben.

Impfen im Trauzimmer

Der Bezirk arbeitet dabei mit einer Firma aus dem Gesundheitswesen zusammen. Gegründet wurde sie von zwei Degerlocher Jungunternehmern, der eine Arzt, der andere ist im betriebswirtschaftlichen Bereich tätig.  Die Firma hat die Betriebsimpfungen in Degerloch durchgeführt und nun nach einer zentralen Anlaufstelle gesucht, um zu impfen. Als Impfstelle hat Luz das Trauzimmer im Bezirksrathaus angeboten. Wegen der Pandemie finden die Hochzeitszeremonien gerade sowieso im großen Sitzungssaal statt.

Ab 10. November kann man sich an zwei Tagen in der Woche impfen lassen. Am Mittwoch während des Wochenmarkts von 9 bis 12 Uhr, am Donnerstag von 15 bis 18 Uhr. Einen speziellen Termin braucht man dafür nicht. Der Impfstoff ist Biontech.

Stand
AUTOR/IN
SWR